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Eine Schaltstelle fürs Ehrenamt in Meschede

Eine Schaltstelle fürs Ehrenamt in Meschede

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Foto: WP
Am Ende des Abends hatte der Mescheder Bürgertreff immerhin 30 Mitglieder. „Einige haben die Auftaktveranstaltung gleich genutzt, um dem Verein beizutreten“, freute sich Kassierer Christian Sauerwald.

Meschede. 

Mehr als 100 Zuhörer waren zur Auftaktveranstaltung in den Ratssaal gekommen. Auch wenn es nun etwas eng wurde, genau dort hatte der Bürgertreff informieren wollen, „um unsere Verbundenheit mit der Stadt auszudrücken, die uns immer unterstützt hat“, so betonte der Vorsitzende Manfred Breider.

SSV, Kolping, kfd, Beginen, St.-Georgs-Schützen, THW und Seniorenhilfe – aus vielen Bereichen des Vereinslebens, aus Meschede und den Ortsteilen, waren Vertreter erschienen, um sich ein eigenes Bild vom Bürgertreff zu machen und zu erfahren, wie der Verein, den eigenen Zielen dienlich sein kann.

Das erläuterte zu Beginn Vorstandsmitglied Angela Hoppe: „Wir bieten den Raum der Möglichkeiten und die Schaltstelle für das Ehrenamt.“ Das heißt, im Wiebelhaus können die Vereine sich treffen, dort erhalten sie aber auch logistische Hilfe für ihre Aufgaben. Das reicht von der Unterstützung bei der Kassenführung über Weiterbildungsmöglichkeiten bis zum Kernstück, der Vermittlung von Ehrenamtlichen. Zurzeit wird dafür in den Vereinen der Bedarf abgefragt.

Dabei war das Wiebelhaus erst eine „Liebe auf den zweiten Blick“, wie Christina Sondermann vom Vorstand des Bürgertreff zugab. Mittlerweile aber habe man die Vorteile erkannt: „Es liegt mitten in Meschede und durch die Nachbarschaft zu Rockcafé und Kinderhort bietet es viel Potenzial für Projekte von Alt und Jung, wie Handy-Hilfe oder Computerkurse.“ Daneben sollen eine Buchtausch-Börse, ein Tanztreff, ein Repair-Café, in dem elektrische Geräte repariert werden sowie das Projekt Leih-Oma und Leih-Opa dort ein Zuhause finden. Weitere Ideen sind willkommen.

Wer schon im Wiebelhaus sein Zuhause gefunden hat, ist die Gruppe „Vielfalt miteinander leben“. Rund 70 Mescheder treffen sich dort regelmäßig, um sich über ihren kulturellen Hintergrund auszutauschen, zu lernen, zu lachen und gemeinsam zu essen. „Immerhin“, so rechnete Sprecher Jim Cross vor, „gibt es in Meschede neben den deutsch-stämmigen rund 2000 Menschen aus 74 verschiedenen Nationen.“

Gastrednerin des Abends war Alice Fröhlich aus Bremerhaven, die selbst ein Ehrenamtsprojekt in der Altenhilfe auf die Beine gestellt hat. Sie erinnerte daran, dass die freiwillig Tätigen „sich einsetzen wollen, aber nicht müssen“. Und so müsse man sie auch behandeln. Und an den Bürgertreff gewandt: „Sie brauchen eine Willkommenskultur für alle, die ihre Zeit zur Verfügung stellen, einen festen Ansprechpartner, nicht nur in der Ehrenamtsbörse, sondern auch in den profitierenden Institutionen, wie Kindergärten, Schulen und Vereinen.“ Und man müsse berücksichtigen, dass die meisten Menschen sich heute nur noch projektbezogen engagieren wollten.“ Das müsse man einfach respektieren.


Wer für 36 Euro Jahresbeitrag Mitglied im Verein werden will oder Ideen beitragen will, kann sich wenden an Christian Sauerwald, 2435.