Mülheim.
Wenn es draußen heiß und schwül ist, dann ist meist auch ein Gewitter nicht weit! Und mit ihnen die kleinen Gewittertierchen.
Gewittertierchen, in der Fachsprache der Biologen Thripse genannt, tauchen dann plötzlich in Schwärmen auf und landen auf allem, was gerade im Weg ist: Die winzig kleinen schwarzen Insekten sind besonders gut auf heller Kleidung zu sehen und krabbeln auf freien Hautstellen.
Gewittertierchen sind Schönwetterflieger
Gewittertierchen sind keine Flugkünstler, denn von sich aus können sie kaum fliegen, erklärt Biologen Dr. Manfred R. Ulitzka. Er ist Fachmann auf dem Gebiet der Fransenflügler.
Die kleinen Plagegeister nutzen Aufwinde, um sich in der Luft zu halten. Sonniges Wetter bei Temperaturen von über 20 Grad lässt die Insekten aufsteigen.
An warmen Tagen sind sie dann in höheren Luftschichten unterwegs. Wenn sich an einem hochsommerlichen Tag ein Gewitter entwickelt, bekommt man den Eindruck, dass die winzigen Tierchen plötzlich überall sind. Aber warum ist das so?
Was passiert mit den Tierchen, wenn ein Gewitter aufzieht?
Wenn ein Gewitter sich entwickelt, sorgt das dafür, dass die Gewittertierchen aus einer Höhe von mehreren Kilometern in untere Luftschichten absinken und sich nah am Boden konzentrieren.
Sie versuchen dort zu landen und nutzen jedes Objekt, das sich dazu bietet – auch den Menschen. Die Sichtbarkeit von Gewittertierchen kann also durchaus ein drohendes Gewitter anzeigen.
Aber der Experte warnt davor, sie als richtige Gewitterpropheten zu sehen: „Denn sobald wir die kleinen Insekten wahrnehmen, ist die Entwicklung des Gewitters schon im vollen Gange.“
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Gewitterwürmchen werden zur Landung gezwungen
Woher wissen die Gewitterwürmchen, dass ein Gewitter bevorsteht? Sie werden durch einen bedeutenden physikalischen Faktor zur Landung gezwungen: Der Veränderung der Feldstärke vor einem Gewitter.
Die genauen Gründe für ihr Verhalten sind wissenschaftlich noch nicht geklärt. „Als Auslöser dieses Verhaltens kommen nach bisherigen Erkenntnissen ausschließlich Änderungen der elektrischen Feldstärke in der Luft in Betracht“, erklärt der Biologe.
Warum landen die Tiere dann ausgerechnet auf Menschen?
Helle Farben sind für die Insekten besonders attraktiv. Da die Gewittertierchen ihr Flugverhalten kaum bestimmen können und hauptsächlich vom Wind getragen werden, landen sie vollkommen zufällig auf Menschen.