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Verkauf von Gelsenkirchener Thyssen-Krupp Electrical Steel in der Kritik

Verkauf von Thyssen-Krupp Electrical Steel in der Kritik

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Foto: WAZ
Der Gelsenkirchener Standort von Thyssen-Krupp Electrial Steel steht zum Verkauf. Für IG-Metall-Bevollmächtigten Robert Sadowsky will Thyssen-Krupp damit Fehlinvestitionen im Ausland ausgleichen. Er und die Betriebsratsvorsitzende Barbara Kremser-Bruttel wollen sich nun mit der Stadt und dem Land abstimmen.

Gelsenkirchen. 

Für Robert Sadowsky ist die Lage eindeutig: „Thyssen-Krupp muss seine Kronjuwelen verkaufen, um die Fehlinvestitionen in Alabama und Brasilien auszugleichen. Nur deshalb steht der Standort Gelsenkirchen der TK Electrical Steel zum Verkauf.“ Das Urteil des IG-Metall-Bevollmächtigten fällt klar aus: „Hier müssen Arbeitnehmer für Managementfehler einstehen.“

Nicht anders bewertet Barbara Kremser-Bruttel die Situation für die 630 Beschäftigten, die an der Kurt-Schumacher-Straße Kornorientiertes Elektroband herstellen; ein Spezialprodukt, das sonst in Europa nur noch in England gefertigt wird.

Der Verkauf, sagt die Betriebsratsvorsitzende, sei beschlossene Sache. Das habe ein Gespräch des Vorstandes mit den Arbeitnehmervertretern in Bochum am Rosenmontag ergeben. Dagegen sollen die Werke Bochum und Motta Visconti (Mailand), die Nichtkornorientiertes Elektroband herstellen, in die TK Electrical Steel reintegriert werden.

Ein Weltmarktgeschäft

Für Kremser-Bruttel und Sadowsky ist das nicht nachvollziehbar, zumal Gelsenkirchen vor zwei Jahren noch als zum Kerngeschäft zählend bezeichnet worden sei. Betriebsrat und Gewerkschaft wollen sich nun eng mit Stadt und Land abstimmen. Den Stand des Verkaufs wähnen sie bei Null, stufen ihn als Weltmarktgeschäft ein und sehen Thyssen-Krupp in der Verantwortung .

Ob es aktuell zu Einschnitten kommt für die Mitarbeiter in Gelsenkirchen, etwa in Form von Kurzarbeit, sei diskutiert, aber nicht beschlossen worden, so Kremser. „Es hängt wesentlich von der Auftragslage ab.“ Frühester Zeitpunkt in diesem Verfahren, das tauge, um Arbeitsplätze für alle zu erhalten, sei der 1. April.