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Patient lag acht Tage tot in Gelsenkirchener Klinik-Aufzug

Patient lag acht Tage tot in Gelsenkirchener Klinik-Aufzug

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Foto: Funke Foto Services
Nach dem Fund einer Leiche in einem defekten Fahrtstuhl im Evangelischen Krankenhaus in Gelsenkirchen ist nun die Identität des Mannes geklärt.

Gelsenkirchen. 

Die Identität des verstorbenen Mannes, der am Freitag (10. Juli) in einem abgeschalteten Fahrstuhl des Evangelischen Krankenhauses gefunden wurde, ist nun geklärt. Es handelt sich bei dem Mann um einen 59-jährigen Patienten des Klinikums.

Eine erste Obduktion am Samstag hatte nach Polizeiangaben zunächst keine sicheren Erkenntnisse über die Identität des Gelsenkircheners geliefert. Die Ermittler vermuteten allerdings schon, dass es sich bei dem Mann um eine seit einigen Tagen als vermisst gemeldete Person handeln könnte. Damit hatten sie offenbar recht.

In einer gemeinsamen Pressemitteilung erklären Gelsenkirchener Polizei und Staatsanwaltschaft Essen, dass der 59-Jährige sich freiwillig als Patient in stationäre Behandlung der psychiatrischen Abteilung des Krankenhauses begeben hatte. Nach Informationen unserer Redaktion, war das bereits am 30. Juni.

Zwei Tage später haben Mitarbeiter des Krankenhauses das Verschwinden des Mannes festgestellt und in der Folge das Wohnheim, in dem der Mann lebte, darüber unterrichtet. Am 3. Juli wurde dann die Polizei darüber in Kenntnis gesetzt.

Da aber „keine akute Lebensgefahr“ bestand und es nicht „ungewöhnlich“ sei, dass Patienten sich eigenverantwortlich und selbstständig aus dem Krankenhaus entlassen, habe man dem Verschwinden „keine besondere Bedeutung zugemessen“, heißt es in der Erklärung von Polizei und Staatsanwaltschaft.

Todesursache bleibt ungeklärt

Was letztendlich zum Tod des Mannes geführt hat, bleibt weiterhin unklar. „Denn die Leiche des Gelsenkircheners war bei ihrem Fund bereits so stark verwest, dass die tatsächliche Todesursache nicht ermittelt werden kann“, sagte Polizeisprecher Olaf Brauweiler auf Nachfrage.

Indes haben Sachverständige mittlerweile die Fahrstuhltechnik untersucht. In einem vorläufigen Gutachten wurde festgestellt, dass bei dem Fahrstuhl schon am Donnerstag, 2. Juli, gegen 14 Uhr eine technische Störung aufgetreten ist.

Die Leiche des 59-Jährigen wurde erst acht Tage später gefunden, da der Fahrstuhl im hinteren Bereich des Krankenhauses in der Regel nur von Mitarbeitern genutzt werde und die Reparatur offenbar keine Priorität hatte.

„Die Leitung und die Mitarbeiter der Evangelischen Kliniken sind zutiefst betroffen, dass ein Patient des Hauses unter solch schrecklichen Umständen zu Tode kam“, äußerst sich Corinna Lee, Sprecherin der EVK. „Wir tun alles, um zusammen mit der Polizei den Vorfall lückenlos und schnellstmöglich aufzuklären.“ Fortan würden alle Aufzüge des Krankenhauses jeden Abend überprüft.