Hässliche Szenen am Freitagabend (6. September) bei einem Musikfestival im Stadtgarten Gelsenkirchen. Wie die Polizei Gelsenkirchen am Dienstag (10. September) mitteilte, kam es bei der Veranstaltung „Laut gegen Rechts“ zu tumultartigen Szenen.
Demnach ist ein Mann (25) während des Auftritts der Hamburger Ska-Punk-Band „Rantanplan“ auf die Bühne gestürmt. Der 25-Jährige hatte eine Glasflasche in der Hand und ging damit auf Sänger Torben Meissner (52) los!
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Gelsenkirchen: Glasflaschen-Attacke auf Rantanplan-Sänger
Laut Zeugen hatte das letzte verbliebene Gründungsmitglied der seit 1995 bestehenden Band den Angriff noch rechtzeitig kommen sehen. Als der 25-Jährige mit der Glasflasche zuschlug, konnte Torben Meissner deshalb noch rechtzeitig ausweichen. Daher erlitt der Sänger nur leichte Verletzungen.
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Dann gingen das Sicherheitspersonal und weitere Zeugen dazwischen und jagten dem Angreifer durch den Stadtgarten hinterher – mit Erfolg. Sie konnten den 25-Jährigen bis zum Eintreffen der Polizei Gelsenkirchen festhalten. Die Einsatzkräfte nahmen den Mann mit auf die Wache, um seine Personalien aufzunehmen. Danach kam der Gelsenkirchener wieder auf freien Fuß.
Glasflaschen-Angriff als politische Botschaft?
Die Band wollte sich von dem Angriff jedenfalls nicht beirren lassen. So verzichtete der Sänger nach Angaben der Polizei Gelsenkirchen auf eine medizinische Behandlung. In den Sozialen Netzwerken war keine Rede von dem Angriff. Dennoch ging der Schlagabtausch auch hier weiter. Die Band hatte nur eine Botschaft: „Gelsenkirchen ist stabil gegen Rechts.“ Unter einem Beitrag bei Facebook sollte sich daraufhin ein rechter Mob in der Kommentarspalte verewigen, um die Band und Besucher der Veranstaltung anzugreifen.
Der Kommentar von Rantanplan dazu: „Für dumme Kommentare von dummen Menschen scheinen soziale Medien zwar gemacht, aber alle die hier die Verbrechen der Nationalsozialisten und des Holocaust leugnen, relativieren oder verharmlosen, werden hier zur Anzeige gebracht und dann sehen wir uns…“
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Die Polizei Gelsenkirchen ermittelt in dem Fall wegen gefährlicher Körperverletzung. Um ein mögliches politisches Motiv zu ergründen hat der Staatsschutz die Ermittlungen aufgenommen.