Flüchtlingsunterkunft in Gelsenkirchen brennt nieder
Wachpersonal hatte Feuer in Zelthalle rechtzeitig entdeckt
Brand ist offenbar in der Zeltmitte entstanden
Flüchtlinge geraten bei Umzug in andere Unterkunft in Streit
Gelsenkirchen.
Eine als Flüchtlingsunterkunft genutzte Traglufthalle an der Paulusstraße in Gelsenkirchen-Schaffrath ist am Montagabend bis auf das Gestänge niedergebrannt. Von den über 90 Bewohnern der Zelthalle wurde bei dem Brand niemand verletzt, wie die Stadt Gelsenkirchen am Dienstag mitteilte. Sie retteten sich rechtzeitig ins Freie und bleiben unverletzt.
Das Wachpersonal der Unterkunft hatte die Flammen noch rechtzeitig bemerkt.“Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass es trotz des Großbrandes keine Verletzten gab“, sagte die Sozial- und Feuerwehrdezernentin der Stadt, Karin Welge. Die Meldung über den Brand erreichte die Feuerwehr gegen 21:30 Uhr, als die Rettungskräfte eintrafen, stand die Halle aber bereits komplett in Flammen.
Feuer brannte sich schnell aus
Als das Feuer ausbrach, hätten sich 41 Menschen in der gut fußballfeldgroßen Halle aufgehalten. Nach ersten Zeugenaussagen sei der Brand in der Zelthalle entstanden und habe sich schnell ausgebreitet. Was die Ursache des Feuers war, ist noch unklar. Die Polizei hat allerdings keine Hinweise auf einen fremdenfeindlichen Hintergrund des Brandes.
Die Feuerwehr rückte mit rund 50 Einsatzkräften an. Obwohl das Feuer schnell unter Kontrolle war, konnte das Abbrennen der Halle nicht mehr verhindert werden. Die Bewohner wurden zunächst in einem Bus der Bogestra untergebracht und später in eine andere Flüchtlingsunterkunft in Gelsenkirchen-Scholven gefahren.
Dort kam es zu Streitigkeiten. Im sozialen Netzwerk Facebook ist von einer „Massenschlägerei“ mit mehreren Verletzten die Rede, das entspricht laut Polizei aber nicht den Tatsachen: Es sei zwar zu verbalen, nicht aber zu körperlichen Auseinandersetzungen gekommen. Sieben Beteiligte seien in Gewahrsam genommen worden, um die Lage zu beruhigen.
Polizei ermittelt Brandursache
Die Polizei hat nun die Ermittlungen wegen der Brandursache aufgenommen. Die Halle war erst Anfang des Jahres aufgebaut worden und sollte bis zu 300 Flüchtlingen Platz bieten. Um die Unterbringung der Flüchtlinge in einer anderen Einrichtung kümmert sich jetzt die Stadt Gelsenkirchen. (dpa/we)