Veröffentlicht inGelsenkirchen

Ed Sheeran in Gelsenkirchen: Diese Spitze gegen die Düsseldorfer Baumschützer konnte sich der Star nicht verkneifen

Ed Sheeran in Gelsenkirchen: Diese Spitze gegen die Düsseldorfer Baumschützer konnte sich der Star nicht verkneifen

ed-sheeran-gelsenkirchen.jpg
Foto: Dominik Göttker/Der Westen

Gelsenkirchen. 

Irgendwie war es ja niedlich, wie Ed Sheeran da stand. Im blauen Shirt, die Jeans vielleicht eine Nummer zu groß, die roten Haare wie gerade aus dem Bett gekrochen. Ganz allein, wie eine Legofigur im viel zu großen Haus, thronte der Superstar auf der riesigen Bühne der Veltins-Arena und erzählte, wie er 2011 das erste Mal in Deutschland gespielt hätte. In einem Club vor 100 Leuten. Der Kontrast zum ausverkauften Konzert am Sonntag konnte kaum größer sein.

Fast entschuldigend fügte Ed Sheeran hinzu, dass er wohl weiß, dass das Konzert jetzt dreimal verlegt wurde. Und dann noch an seine 52.000 Fans gewandt: Danke, dass ihr trotzdem da seid.“ Die Entschuldigung hätte es nicht gebraucht. Die meisten hatten das Chaos um Feldlerche, Baumbewuchs, Ticketärger und Lokalpolitiker schon längst verziehen. Sie standen schon am Sonntagmorgen vor dem Stadion und warteten auf den Sunnyboy von der Insel.

————————————

• Mehr Themen:

Justin Timberlake in Köln: Nach diesem Spruch rastet das Publikum aus

Helene Fischer-Konzert in Gelsenkirchen nicht ausverkauft: Ist der Helene-Hype vorbei?

• Top-News des Tages:

Uli Hoeneß kritisiert Mesut Özil – und das Netz reagiert

DFB weist Özils Rassismus-Vorwurf zurück

————————————-

Ed Sheeran in Gelsenkirchen: Superstar witzelt über Konzertchaos

Einmal sollte das Thema trotzdem noch aufkommen. In einem der vielen sympathischen Monologen zwischen den Songs philosophierte Sheeran über sein Publikum. Dass zwei Prozent der Menge ja nicht freiwillig gekommen wären. „Das eine Prozent sind die Boyfriends, die mit mussten. Das zweite Prozent sind die Superdads. Die wollen schon zehn Minuten vorher gehen. Der Stau und so. Und dann will der Typ ja auch noch Bäume verbrennen…“

Ein Hinweis auf den „Hobbit“-Titelsong „I See Fire“ oder eine kleine Spitze gegen die Düsseldorfer, die das Konzert ja bekanntlich wegen der vielen zu fällenden Bäume abgelehnt hatten? Ein Baumfreund, wer Böses dabei denkt.

Das sollte es dann aber auch gewesen sein.

Die restlichen knapp zwei Stunden bestanden nur aus Ed, seiner Gitarre und allen Hits.

Ed Sheeran begeistert 52.000 Menschen

Von „Happier“ im Handylichtermeer, dem frenetisch gefeiert und betanzten „Galway Girl“, dem schon angesprochenen „I See fire“ oder ganz romantisch „Thinking out loud“. Sheeran schaffte es ganz allein, ohne große Tanzchoreos, Akrobatikeinlagen oder Pyroshows 52.000 Menschen zu fesseln, zu berühren und ihnen das Gefühl eines intimen Wohnzimmerkonzerts zu vermitteln.

Wie er das schafft, dürfte wohl sein Geheimnis bleiben. Auf jeden Fall aber eine Leistung, die in der immer größer/krasser/lauter-Popwelt seinesgleichen sucht. Einfach eine wunderbar-sympathische Show eines Typen, der am Ende des Abends im Deutschland-Trikot performte und mit dem jeder gern noch ein oder drei Bier auf dem Parkplatz getrunken hätte. Müsste er nicht Montag direkt noch einmal auftreten, er hätte es wahrscheinlich sogar gemacht.