Zeche Zollverein startet internationales Kunst- und Bildungsprojekt mit Weimar und Istanbul. 42 Schüler und Studenten setzen sich mit dem Thema Welterbestätte auseinander. Große Abschlusspräsentation am 5. September auf Zollverein
Essen.
Die Zeche Zollverein in Essen, die Hagia Sophia in Istanbul und das klassische Weimar – sie zählen zu den Schätzen unserer Zeit, sind Unesco-Weltkulturerben. Doch welche Bedeutung haben diese Stätten heute noch für junge Menschen? Was ist das überhaupt, ein Denkmal? Und wie kann man sich mit ihnen auseinander setzen? All diese Fragen will das internationale Kunst- und Bildungsprojekt der Zeche Zollverein „Meeting World Heritage Essen, Istanbul, Weimar“ beantworten.
42 Schüler und Studierende aus den drei Welterbestätten Essen, Weimar und Istanbul setzen sich in gemeinsamen Seminaren, Workshops und praktischen Übungen mit der Bedeutung von Welterbestätten auseinander. Drei Tage war die Gruppe in Weimar, besuchte die Gebäude der Weimarer Altstadt und die weitläufigen Parkanlagen. Seit Donnerstag steht das kulturelle Herz des Ruhrgebiets, Zeche Zollverein, auf dem Reiseplan und am 16. Juni folgt die Hagia Sophia, das letzte große Bauwerk der Spätantike. „Denkmäler geben eine Orientierung, sie erzählen über die Vergangenheit, Gegenwart und die Zukunft“, erklärt Fabian Lasarzik, der das Projekt als künstlerischer Leiter der Stiftung Zollverein betreut. Die künstlerische Auseinandersetzung mit den Welterben sei das große Ziel.
„Die Architektur ist überwältigend“
In Kleingruppen erarbeiten die Schüler mit den Studenten verschiedene Konzepte. „Es ist wichtig, dass die Studenten nicht als klassische Lehrer fungieren, sondern vielmehr als Ideengeber und Partner“, sagt Lasarzik. Als solche versteht sich Amel Ali-Bey. Die Bauhaus-Studentin aus Weimar betreut die Arbeitsgruppe um die 18-jährige Giang Tran vom Nord-Ost-Gymnasium.
„Wir nähern uns dem Thema Welterbe akustisch“, erklären die jungen Frauen. An jeder Stätte wird immer der selben Klang erzeugt, das Zerplatzen eines Luftballons. Aus den akustischen und visuellen Eindrücken vor Ort entsteht dann ein Video. Die Gäste aus Weimar und Istanbul sind beeindruckt von der Größe und Atmosphäre Zollvereins „Die Zeche ist ein unglaubliches Bauwerk und sehr imposant“, schwärmt der 17-jährige Niklas Oberländer aus Weimar. Ali Demir aus Istanbul ist zum ersten Mal in Deutschland und begeistert dem Welterbe Zollverein. „Die Zeche in ein Museum zu verwandeln ist eine tolle Idee“, findet der 15-jährige. Aber auch Weimar hat den Schüler fasziniert. „Die Architektur ist überwältigend.“
„Toll, dass sich die junge Leute ernsthaft mit dem Thema auseinander setzen“, sagt Zollverein-Sprecher Nikolaos Georgakis. Am 5. September findet auf Zollverein die Abschlusspräsentation statt. „Bis dahin ist es noch eine lange Zeit, aber erben will eben gelernt sein.“