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Vorplatz der Grugahalle in Essen wird zum blinkenden Vergnügungspark

Vorplatz der Grugahalle in Essen wird zum Vergnügungspark

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Foto: WAZ FotoPool
Am Freitag, 13. Juli, startet Essens letzte große Kirmes und verwandelt den Vorplatz der Grugahalle beim 41. Sommerfest bis zum Sonntag, 22. Juli, in einen blinkenden Vergnügungspark. Die letzten Vorbereitungen der Schausteller laufen auf Hochtouren.

Essen. 

Am Freitag startet um 14 Uhr Essens letzte große Kirmes und verwandelt den Vorplatz der Grugahalle beim 41. Sommerfest bis zum Sonntag, 22. Juli, in einen blinkenden Vergnügungspark. Wir haben zwei Tage vor dem Startschuss den Schaustellern einmal über die Schulter geguckt – und über Geld gesprochen.

Wie eine Großbaustelle in Las Vegas liegt der Grugahallen-Parkplatz in der Sonne. Überall wimmeln Arbeiter herum. In luftiger Höhe schraubt Techniker Marcel Hoffmann an der Achterbahn. Hier und da wird gepinselt und geschrubbt. Am Donnerstag kommt das Bauordnungsamt zur Abnahme, da muss alles fertig sein.

36 Tonnen Last in drei Lkw

„Bei uns läuft alles wie am Schnürchen“, berichtet Schausteller Patrick Alberts und beobachtet, wie aus unzähligen Einzelteilen seine 230 Meter lange Familienachterbahn „Familiy Star“ entsteht.

Drei Schwertransporter mit je 36 Tonnen Last waren nötig, um das Gerät herzuschaffen. Mit vier Mann zieht Alberts sein mobiles Kapital in 13 Meter Höhe. „Zwei Tage reichen. Wir machen das so oft, da sitzt jeder Handgriff“, sagt er.

Er hofft natürlich auf ein gutes Geschäft, schließlich sind die Zeiten für Schausteller nicht rosig. Wirtschaftskrise, klar, aber auch die hohen Benzinpreise schlagen Löcher. Insgesamt fünf Lkw einschließlich Kranwagen muss er bewegen. Vom Strom will er gar nicht erst reden.

Um Kosten zu sparen, fährt Lamberts nur noch zu 24 ausgesuchten Veranstaltungen im Jahr. Seit sieben Jahren tourt er mit der Bahn „Family Star“ und seiner vierköpfigen richtigen Familie durch die Lande. Bis sich die Million Euro Kosten für die Anfertigung amortisiert haben, wird er wohl noch ein paar Kilometer fahren.

Veranstalter und Schausteller müssen mittlerweile mit spitzem Stift rechnen. Das beginnt für die IGS schon bei der Planung. Effizienz heißt die Devise, Platzgröße und Anzahl der Fahrgeschäfte unter einen Hut zu bringen.

Mit 60 Teilnehmern hat er so viele wie nie untergebracht. Die Rechnung ist einfach: mehr Fahrgeschäfte, mehr Einnahmen.

„Aber eben auch für eine Stadt“, unterstreicht Albert Ritter, Vorsitzender im Essener Schaustellerverband. Rund 250 Menschen werden in den knapp eineinhalb Wochen hier arbeiten. „Die lassen auch Geld hier. Statistisch bleibt pro Kirmesbesucher ein Euro in der Stadt“, sagt Ritter. Zehntausende Menschen strömen in den kommenden Tagen zur Gruga.

Zusätzlich, so schätzt Ritter, flößen bestimmt 15 000 Liter Benzin in die Lkw-Tanks, wenn die Karawane weiterziehe. Doch erstmal muss er weiterziehen, gerade rangiert sein eigener Transporter mit Essbüdchen in Fachwerkoptik auf den Platz. Und da heißt es aufbauen. Schließlich kommt morgen das Bauordnungsamt.