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Verkehrs-Chaos! Das sagen die Anwohner zur Straßen-Blockade in Essen-Rüttenscheid

Verkehrs-Chaos! Das sagen die Anwohner zur Straßen-Blockade in Essen-Rüttenscheid

  • Anwohner in Essen-Rüttenscheid provozierten einen Stau in der eigenen Straße
  • Sie wehren sich gegen ein Bauvorhaben in der Henri-Dunant-Straße
  • Die Bürgerinitiative erhebt Vorwürfe gegen die Stadt

Essen. 

15 Minuten für 450 Meter. So lange hat Engelbert Fabritius (43) am Donnerstagmorgen gebraucht, um die Henri-Dunant-Straße zu verlassen.

Gemeinsam mit seinen Nachbarn simulierte der 43-jährige Anwohner einen Stau in der eigenen Straße – als Protest gegen zwei Bauvorhaben.

Er rechnet vor: „Es sollen insgesamt 470 Wohnungen entstehen. Da ziehen hier auf einen Schlag mehr als 1100 Nachbarn in unsere Straße. Und bringen sicher 700 Autos mit.“

Die Dichte der Besiedlung ist das Problem

Prinzipiell freuen sich die Rüttenscheider über Projekte auf den brach liegenden Flächen. Aber sie kritisieren die Anzahl der geplanten Wohnungen.

„Das Stichwort ist ‚verkehrsorientierte Bebauung‘. Das heißt, dass eine Bebauung sich immer an der Infrastruktur orientieren muss,“ erklärt Andreas Rothe (71). Das sei bei der Planung der 470 Wohnungen in der Henri-Dunant-Straße nicht beachtet worden. Deshalb hat Rothe die Bürgerinitiative „Henri2020“ gegründet.

Fragen bei der Vorstellung des Bauvorhabens nicht beantwortet

Bei der Genehmigung der Bauvorhaben seien falsche Straßenpläne benutzt worden: „Die Stadt hat unsere Straße als Durchgangsstraße ausgewiesen. Allerdings ist es eine Sackgasse ohne Wendehammer,“ so Rothe.

Damit sei ein Verkehr-Chaos vorprogrammiert, vor allem zu Stoßzeiten im Berufsverkehr. Die Bürgerinitiative erwartet über 500 statt bisher 150 Autos, die zur etwa gleichen Zeit auf die Wittenbergstraße fahren wollen. Hinzu käme die ohnehin schon problematische Parkplatz-Suche.

Die Stadt lasse sich nicht blicken

Der Dialog mit der Stadt bleibt nach Aussage von Rothe sehr unbefriedigend. Bisher habe sich kein Vertreter vor Ort ein Bild von der Situation gemacht.

Der Protest der Rüttenscheider hat das öffentliche Interesse nun geweckt. DER WESTEN hat eine Anfrage bei der Stadt Essen gestellt, die allerdings bis Freitagabend noch nicht beantwortet wurde.

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