Wer am Baldeneysee spazieren geht, will in erster Linie den See sehen – und nicht unbedingt dicht beieinander stehende Bäume und allerlei wild wucherndes Ufergestrüpp. Grün und Gruga hat diesem Bedürfnis Rechnung getragen und in den letzten Monaten immer wieder abschnittsweise an den Ufern zu größeren Rodungen angesetzt. Auch der Ruhrverband als weiterer großer Grundeigentümer am Baldeneysee habe die Säge sprechen lassen, berichtet Eckhard Spengler, Sprecher von Grün und Gruga.
Frei geschnitten wurden in erster Linie die Sichtachsen von Ruhebänken, von denen aus man vor allem im Sommer rein gar nichts mehr sah vom See. Da viele Jahre besonders am Heisinger Ufer fast gar nichts passiert war in Sachen Rodung, war der Bedarf entsprechend groß und hat möglicherweise auch dem einen oder anderen Spaziergänger mulmige Gefühle beschert. Ausweislich der mächtigen Stümpfe, sind auch einige große alte Bäume gefällt worden. „Von Protesten ist uns allerdings nichts zu Ohren gekommen“, sagt Spengler. Man sei behutsam vorgegangen und habe zwar breite Lücken in die Vegetation geschnitten, aber eben keine Hunderte Meter langen Kahlschläge produziert.
Das häufigere und konsequentere Freischneiden der Uferwege gehört auch zu den dringenden Empfehlungen, die der Landschaftsarchitekt Andreas Kipar der Stadt mit auf den Weg gab. Das LandschaftsereignisBaldeneysee werde so für alle wieder besser erlebbar. Erschwert werden alle Pläne am See – auch das Freischneiden – allerdings durch die Eigentumsverhältnisse. Anders als man meinen könnte, gehören die Uferwege keineswegs alle dem Ruhrverband und der Stadt, sondern auch vielen Privateigentümern.