Am morgigen Dienstag werden Busse und Bahnen der Evag stillstehen, die Müllabfuhr kommt nicht und in vielen städtischen Ämtern werden Schreibtische leerbleiben. Auch das Rathaus dürfte geschlossen werden.
Essen.
Verdi hat es jetzt offiziell bestätigt: Am Dienstag wird es ab 3 Uhr morgens in Essen zu einem 24-stündigen Warnstreik der Angestellten im öffentlichen Dienst kommen. Er dauert bis Mittwoch Morgen 3 Uhr. Verdi plant am Dienstag eine zentrale Streikkundgebung morgen Vormittag ab 9 Uhr auf dem Willy-Brandt-Platz.
Betroffen von den Arbeitsniederlegungen sind die Evag, die EBE, städtische Kitas und Ämter, darunter auch das Jobcenter. Die Stadt rechnet damit, dass das gesamte Rathaus stillgelegt wird und damit auch Beamte nicht zur Arbeit kommen können. „Man sollte sich morgen, wenn es geht, Ämtergänge sparen“, so Personaldezernent Christian Kromberg.
In den Kitas wird es Notgruppen geben, Eltern sollten sich an ihre Einrichtung wenden, und nachfragen. Auch Beerdingungen und Trauungen werden wie geplant stattfinden. Das ist das Ergebnis der Verhandlungen zwischen Verdi und der Stadt. Im Übrigen werden auch die Mitarbeiter des Ordnungsamtes weiterhin unterwegs sein.
Pendler sollten auf Bahn umsteigen
Die Evag machte ihre Fahrgäste bereits vor wenigen Tagen darauf aufmerksam, dass während des Arbeitskampfes keine Nahverkehrsdienstleistungen in Essen zur Verfügung stehen. Auch Busse privater Firmen werden nicht fahren können, weil beispielsweise die Leitstelle bestreikt wird.
Damit werden aus den Erfahrungen der Vergangenheit weite Teile des öffentlichen Nahverkehrs zum Erliegen kommen. Wegen der parallelen Streiks in den Nachbarstädten wären auch die städteübergreifenden Linien betroffen, wie die Linien U18, Tram 104 und 107, oder auch die Buslinien 143 und 145. Während des Warnstreiks bleiben auch die Evag-Kundencenter geschlossen.
Die Evag empfiehlt Kunden, auf die Deutsche Bahn auszuweichen: „Alle Regional- und S-Bahnen fahren innerstädtisch planmäßig 26 Bahnhöfe an und können ausfallende Bus- und Bahnverbindungen eventuell ersetzen.“
Müll bleibt liegen
Der Warnstreik wird auch bei den Entsorgungsbetrieben voll durchschlagen, heißt es. Müllabfuhr (außer Gelbe Tonne), Straßenreinigung, Hotline, Containerdienst, Recyclinghöfe, Sperrmüll – alles ruht. Ein Großteil des Mülls werde wohl erst am nächsten Leerungstag abgeholt, so die EBE.