Schon seit Jahren beliefert die RGE Schulen und Kitas in Essen und von Beginn an hat es Klagen gegeben: Das Essen soll schlecht sein. Nun lädt Schuldezernent Peter Renzel zum Runden Tisch ein und will über das Thema Schul-Essen reden. Auch Eltern sollen in die Gespräche eingebunden werden.
Essen.
Schuldezernent Peter Renzel hat das Thema „Schul-Essen“ zur Chef-Sache erklärt und in dieser Woche erstmals zu einem Runden Tisch eingeladen. Dabei waren Vertreter mehrerer Ganztagsschulen sowie Repräsentanten der städtischen Kantine RGE. Die RGE beliefert rund 30 Schulen und Kindergärten in Essen, und Klagen hat es schon immer gegeben: Am Nord-Ost-Gymnasium sind Schüler vor Jahren sogar schon mal in einen Streik getreten. Die Kritik, die auch jetzt immer wieder laut wird: Alles zu laff, alles verkocht, nichts schmeckt richtig.
Die RGE hält stets dagegen, dass man sich bei der Erstellung der Speisepläne strikt an den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung halte – aber: „Wenn auch Snacks wie Frikadellenbrötchen verkauft werden oder in der Nähe ein McDonald’s liegt, führt das direkt zu weniger verkauften Essen“, erklärte RGE-Gastro-Leiter Christian Poncin bereits im Mai 2011. Damals wurde die RGE gerade mal durchschnittlich 50 Essen pro Einrichtung los – obwohl sie zum Beispiel auch alle Gesamtschulen der Stadt beliefert, die in der Regel deutlich mehr als 1000 Schüler haben.
Ganztagsschulen müssen das RGE-Essen nehmen
Besonders dort, an allen Ganztagsschulen, regt sich mehr oder weniger verhalten Ärger: Denn die Ganztagsschulen müssen das RGE-Essen nehmen, können nicht auf Versorger im Stadtteil ausweichen. Und attraktive Imbissbetriebe, die von Eltern betrieben werden und die Schüler am Mittag mit Wraps, Schnitzelbrötchen und Obstsalat versorgen, sind nicht überall dauerhaft einzurichten.
Teilnehmer der Runde, die mit Renzel zusammenkam, loben die „konstruktive Gesprächsatmosphäre“, auch wenn konkret noch nichts herausgekommen ist.
Nicht nur schlechte Erfahrungen
Nicht alle Schulen haben schlechte Erfahrung gemacht mit dem RGE-Essen und den unterschiedlichen Buchungs-Systemen; festgehalten wurde jedoch: An Schulen, in denen die Mensa einen Mittelpunkt darstellt; wo Schüler sich länger aufhalten als nur zum Essen; und dort, wo Schüler auch aktiv vom Küchenpersonal angesprochen werden – da wird das Essen stärker nachgefragt als anderswo. Renzel habe aber deutlich durchklingen lassen, dass die Verhältnisse besser werden müssten, berichten Teilnehmer.
Der Schuldezernent will sich zur Sache noch nicht öffentlich äußern, kündigt jedoch an, in der Diskussion ums Schulessen auch „die Eltern einzubinden“; im Januar solle dann feststehen, wie es weitergeht.