Essen.
Klirrend kalt sind seit einigen Tagen die Nächte in Essen. Was für viele Essener einfach nur bedeutet, dass sie vielleicht die Heizung höher drehen müssen, ist für zahlreiche Obdachlose eine Katastrophe. Denn draußen zu schlafen, kann bei Temperaturen im Minusbereich tödlich enden.
Deswegen hat sich das Deutsche Rote Kreuz in diesem Jahr zum dritten Mal eine Hilfe für die Wohnungslosen der Stadt Essen überlegt. Seit Freitagabend steht ein 50 Quadratmeter großes Zelt am Wolfsbankring in Borbeck.
Essen: Obdachlose können in Zelt übernachten
Dort können Obdachlose übernachten, eine mobile Heizung wärmt das Zelt auf. 15 Feldbetten stehen dort und bieten Menschen Platz, die keine andere warme Unterkunft für die Nacht haben.
Und das Zelt wird angenommen: Bereits in der ersten Nacht haben vier Leute dort geschlafen, und es werden nach Erfahrung des DRK eher mehr als weniger. Vor allem wenn das Wetter wirklich so kalt bleiben sollte, wie es angekündigt ist.
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Denn für Obdachlose ist es sehr schwierig, einen warmen Schlafplatz zu bekommen. Die Notunterkünfte sind bei diesen Temperaturen schnell voll, und vor allem dürfen die Obdachlosen selten ihre Hunde mitnehmen. Diese sind für die Menschen aber sehr wichtig. Deswegen bleiben die Wohnungslosen dann lieber den Unterkünften fern und suchen sich ein Plätzchen zusammen mit ihrem Hund.
In dem Notschlafzelt bietet das DRK den Obdachlosen nicht nur einen Schlafplatz, sondern auch eine Dusche, Lebensmittel und warme Getränke. Und sogar für die Hunde der Wohnungslosen gibt es hier Futter.
U-Bahnhöfe sind tabu für Obdachlose
Andere Möglichkeiten warm durch die Nacht zu kommen, gibt es kaum in Essen, von den Notunterkünften mal abgesehen. Die Deutsche Bahn duldet die Obdachlosen in ihren Bahnhöfen, solange sie sich benehmen und nicht negativ auffallen.
In die U-Bahnhöfe der Ruhrbahn dürfen die Obdachlosen allerdings nicht.
Wer in den Schächten einschläft, der könnte überfahren werden
Denn das sei viel zu gefährlich. „Wenn sich die Wohnungslosen in den Tunnelanlagen schlafen legen, könnten sie von einer Bahn überrollt werden. Deswegen werden die U-Bahnhöfe nicht geöffnet“, heißt es von der Ruhrbahn.
Die Zahl der Schutzsuchenden in den kalten Nächten wird in den nächsten Tagen weiter steigen, sind sich die Stadt und auch das DRK sicher. (fb)