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Rätselhafter Mann im Eisbärkostüm tauchte in Essen jahrzehntelang immer wieder auf – das steckt dahinter

Rätselhafter Mann im Eisbärkostüm tauchte in Essen jahrzehntelang immer wieder auf – das steckt dahinter

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Foto: Rosemarie Krys/Jürgen Luhrenberg/Montage: Der Westen
  • Bilder zeigen Mann im Eisbärkostum zwischen 1935 und 1951
  • Viele rätseln über die Geschichte dieses Kostümträgers
  • Doch er wollte sich wohl einfach etwas Geld verdienen

Essen. 

Diese Bilder stammen aus einer Zeit, in der im Ruhrgebiet noch die Bergleute in den Zechen malochten und die Stahlwerke auf Hochtouren liefen. Sie zeigen einen seltsamen Mann im Eisbärkostüm, der neben Kindern für Fotos posiert. Die Bilder tauchten in der Facebook-Gruppe „Wenn Du in Kettwig aufgewachsen bist, dann…“ auf.

Doch was hat es mit dem rätselhaften Mann im Eisbärkostüm auf sich, der offenbar jahrelang im heutigen Essener Stadtteil Kettwig auftauchte?

Auch Jürgen Luhrenberg besitzt ein Bild, auf dem der Eisbär abgebildet ist. Es zeigt seine 1924 geborene Mutter neben dem kostümierten Mann. Die Aufnahme stammt laut Luhrenberg aus dem Jahr 1935. Diese Jahreszahl steht auch auf der Rückseite des Fotos.

Essen-Kettwig: Rätselhafter Mann im Eisbärkostüm tauchte jahrelang auf

Es ist demnach die älteste Aufnahme von dem Eisbärmann, die bisher aufgetaucht ist. Doch was es damit auf sich hat, weiß er nicht: „Zum Hintergrund kann ich leider nichts sagen. Meine Mutter lebt leider nicht mehr.“

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Zuletzt tauchten auf Facebook viele weitere Bilder des rätselhaften Mannes im Eisbärkostüm auf. Eines davon zeigt Rosemarie Krys. Sie hat außerdem ein Foto, dass ihren älteren Bruder mit dem Bären zeigt. Beide Fotos entstanden Anfang der 50er Jahre. Sie weiß, was es mit dem kostümierten Bären auf sich hat.

„Meine Mutter erzählte mir damals, dass dieser Mann im Bärenkostüm mit seinem Kollegen, einem Fotografen, die Mütter mit Kindern auf der Straße angesprochen hat“, erinnert sich Krys. Die beiden Männer seien damals eine Sensation gewesen.

So verdiente sich das „Eisbären-Duo“ etwas Geld

„Soweit ich mich erinnere, wartete das ‚Eisbären-Duo‘ vor den Schulen, wenn die Kinder nach Hause gingen.“ Anfang der 50er-Jahre waren Fotoapparate noch eine Seltenheit – und Bilder mit riesigen, verkleideten Eisbären erst recht.

Dass Menschen sich mit solchen Fotos etwas dazuverdienten, war laut Krys keine Seltenheit: „Damals waren die Menschen überwiegend sehr arm und nicht jeder fand sofort Arbeit.“ Die Fotos waren eine gute Möglichkeit, etwas Geld zu verdienen.

Schicksal des „Eisbären-Duos“ unklar

Neben dem Bild mit dem Eisbären hat sie aus dieser Zeit auch eine Porträt-Aufnahme, die ein Fotograf auf dem Spielplatz vor ihrer Schule von zahlreichen Schülern machte. Die Aufnahme wurde in schwarz-weiß angefertigt, anschließend wurde nachträglich Farbe aufgetragen – die mit den echten Farben nicht immer übereinstimmte.

Unklar ist, wie lang das „Eisbären-Duo“ im damals noch eigenständigen Kettwig unterwegs war. Die aktuellsten Aufnahmen zeigen den Mann im Bärenkostüm Anfang der 50er Jahre. Was danach aus den Fotografen wurde, ist unklar. In der Erinnerung vieler Kettwiger die damals aufwuchsen, dürften sie aber weiterleben.