- Mutter (37) aus Essen stirbt an Masern
- Erster Maserntod in der Uni-Klinik seit vielen Jahren
- Masern-Ausbruch in Duisburg sorgt für viele Masernfälle
Essen.
In der Essener Universitätsklinik ist am Wochenende eine Mutter (37) von drei Kindern an Masern gestorben. Zum ersten Mal seit 2011 starb damit eine erwachsene Person in Deutschland an Masern. Das bestätigte das Robert-Koch-Institut gegenüber DER WESTEN. Wie die Stadt Essen gegenüber DER WESTEN angab, starb die Frau, obwohl sie gegen Masern geimpft war.
Laut der Stadt Essen brach die Krankheit bei der Frau am 6. Mai aus, der maserntypische Ausschlag kam am 8. Mai hinzu. Wenige Tage später, am 12. Mai, stellte der behandelte Hausarzt dann die Krankheit fest. Der Verlauf war offenbar schlimmer, als zunächst erwartet. Deshalb wurde die Frau am Freitag, 19. Mai, in die Essener Uni-Klinik eingeliefert.
„Die Frau lag erst seit 24 Stunden in der Infektionsstation der Universitätsklinik“, sagt Dr. Birgit Ross von der Essener Uni-Klinik im Gespräch mit DER WESTEN. Sie ist Leiterin der Krankenhaushygiene und Infektiologin.
Warum eine einfach Impfung nicht immer ausreicht
Die Frau starb trotz intensivmedizinischer Behandlung am Samstag, 20. Mai, in der Uni-Klinik.
Eine einfache Impfung gegen Masern ist nicht immer ausreichend. Einige Menschen bilden danach keine Antikörper gegen das Virus. Deshalb werden Kinder seit 1991 immer doppelt geimpft.
Masern-Ausbruch im Ruhrgebiet
„Ich arbeite jetzt seit 20 Jahren hier im Krankenhaus. Aber das ist der einzige Maserntod, an den ich mich erinnern kann“, sagt Birgit Ross von der Uniklinik.
Aktuell leide das Ruhrgebiet unter einem Masern-Ausbruch in Duisburg: „Dieses Jahr hatten wir bisher fünf, sechs Masern-Fälle in der Universitätsklinik.“ In Duisburg habe es dieses Jahr etwa 300 Fälle gegeben, in Essen etwa 30.
Ross warnt vor der Krankheit: „Masern sind hochansteckend, ein Aerosol. Die Erreger fliegen durch die Luft. Wer nicht geimpft ist, wird beim Kontakt mit Masern zu fast 100 Prozent krank.“
„Die Symptome sind zunächst sehr unspezifisch. Das Gesundheitsamt hat die Hausärzte deshalb jetzt nochmal mit einem Schreiben auf die Problematik hingewiesen“, so Ross.
(fel)
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