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Limbecker Platz: Schock für Kunden! Apotheke plötzlich dicht

Am Limbecker Platz werden Kunden am Mittwoch nicht das einkaufen können, was sie vielleicht gewohnt sind. Das steckt dahinter.

© IMAGO/Jochen Tack

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NRW ist ein wahres Shopping-Paradies. Wir zeigen einige der beliebtesten Ziele.

Große Umstellung für Kunden im Limbecker Platz in Essen! Sie werden an diesem Mittwoch (14. Juni) nicht wie gewohnt in dem Einkaufszentrum einkaufen können, denn die Apotheken sind an diesem Tag geschlossen.

Doch nicht nur die Läden im Limbecker Platz, in ganz Essen sind Apotheken am Mittwoch geschlossen – genauer gesagt sogar in ganz Deutschland.

Limbecker Platz in Essen: Apotheke am Mittwoch geschlossen

Schon seit dem Wochenende kündigte die „Pluspunkt Apotheke“ im Limbecker Platz in Essen die bittere Nachricht an. Auf einem Aushang an der Tür steht in dicken Buchstaben: „Bundesweiter Protesttag! Unsere Apotheke bleibt am 14. Juni geschlossen.“

Darunter werden Gründe für den Protest der Apotheken aufgezählt, so werden etwa weniger „Bürokratie beim Management der Lieferengpässe“ und „ein fairer Ausgleich für in diesem Zusammenhang geleistete Mehrarbeit“ gefordert.

Die Apotheke im Limbecker Platz ist am Mittwoch geschlossen. Foto: Metin Gülmen/ DER WESTEN

Laut Bundesvereinigung der Deutschen Apothekerverbände (Abda) können Kunden, die in der Apotheke am Limbecker Platz einkaufen wollen, auch nicht einfach auf den nächsten Laden ausweichen. Der Protest in den Apotheken findet am Mittwoch bundesweit statt – die Medikamentenversorgung wird nur durch Notdienstapotheken gewährleistet.

„Bundesregierung hat diesen Protesttag provoziert“

Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Abda, erklärt in einer Mitteilung die brisante Lage: „Für unseren Berufsstand steht fest: Die Bundesregierung hat diesen Protesttag provoziert.“ Seit Jahren leide die Branche unter Lieferengpässen, Personalnot und Unterfinanzierung, doch die Politik habe die Probleme in Gesetzesvorhaben immer wieder ignoriert und damit „die Arzneimittelversorgung in Deutschland destabilisiert“.

Weiter heißt es: „Die Apothekenteams retten jeden Tag Leben, in dem sie alternative Präparate für nicht verfügbare Arzneimittel beschaffen. Anstatt die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln über die Apotheken vor Ort zu stabilisieren, wird sie geschwächt. Jeden Tag müssen Apotheken schließen.“


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Auch Dr. Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), äußert sich in der Erklärung zu den Missständen der Branche: „Trotz steigender Kosten und der Inflationsentwicklung haben die Apotheken in den vergangenen zehn Jahren keine Honoraranpassung erhalten. So kann es nicht weitergehen. Wir müssen die Bevölkerung und die Politik dringend auf unsere schwierige Lage hinweisen.“ Statt am Mittwoch Verkäufe in der Apotheke im Limbecker Platz durchzuführen, sollen Arbeitende der Branche vielmehr das Gespräch mit Kunden und Patienten suchen: „Erklären Sie, warum der Protest aller Apotheken die einzige Möglichkeit ist, uns gegenüber der Politik nachhaltig Gehör zu verschaffen.“