Ein offizielles Statement wollen die Verantwortlichen beim Theater nicht abgeben. Der Pförtner verweist an den Veranstalter in Kiel. Wie beim Ruhrcongress in Bochum will man sich offensichtlich möglichst heraushalten aus dem brisanten Thema.
Mehrere Schätzungen gehen dort von etwa 300 Besuchern aus, die während der Veranstaltung den Saal verlassen hätten. Die Zahl 300 habe auch ein Reporter von Radio Essen in einem Beitrag erwähnt, der vor Ort gewesen sei, heißt es dort.
Vorstellung war „nahezu ausverkauft“
Auf der Homepage des Colosseums ist die Zahl der maximalen Anzahl an Sitzplätzen mit 1491 angegeben. Der Veranstalter hat im Gespräch mit DER WESTEN vor der Aufführung erklärt, das Theater sei nahezu ausverkauft.
Die unbestätigte Zahl 300 wäre damit etwa ein Fünftel der Gäste. Eine ziemliche Katastrophe, auf die sich das Theater offensichtlich vorbereiten wollte.
Entschuldigungszettel für die Besucher
Denn in der Facebook-Gruppe kursieren Zettel des Colosseums, die Besuchern gegeben wurden, die die Veranstaltung vorzeitig verlassen hatten.
Darin steht:
„Sehr geehrter Gast, es tut uns sehr leid, dass aufgrund der aufgetretenen Störung die Show heute nicht wie geplant durchgeführt werden konnte. Für die dadurch entstandenen Unannehmlichkeiten möchten wir uns im Namen des Veranstalters bei Ihnen entschuldigen. Wir möchten Sie bitten, sich zur weiteren Bearbeitung der ausgefallenen oder abgebrochenen Show an den heutigen Veranstalter zu wenden.“
Eine Vorbereitung aufs Schlimmste?
Unten folgt die Adresse des mittlerweile in Verruf geratenen Veranstalters „Highlight-Concerts GmbH“ in Kiel.
Eine ausgefallene oder abgebrochene Show? Eine Entschuldigung im Namen des Veranstalters? Beim Colosseum wollte man sich offensichtlich aufs Schlimmste vorbereiten.
Song aus Original anstimmen?
Möglicherweise auch, weil in der Facebook-Gruppe der Enttäuschten ein Aufruf gestartet worden war. Dort war vorgeschlagen worden, bei der Show in Essen ein Zeichen zu setzen, indem man das „Lied des Volkes“ aus dem Original-Musical anstimmt.
Dieser Vorschlag war von den Administratoren der Gruppe allerdings im Sinne der ebenfalls betroffenen Schauspieler und Musiker zurückgewiesen worden.