Beim Essener Stadtverband der „Alternative für Deutschland“ (AfD) ist ein Finanzskandal anhängig. Der Gründungsvorsitzende, Spitzenkandidat zur Kommunalwahl und jetzige Ratsherr Marco T. soll Tausende von Euro aus der Parteikasse verbraten habe, bei denen der Partei-Bezug nicht ordnungsgemäß nachgewiesen ist oder für die sogar sämtliche Belege fehlen. Das berichtet die WAZ-Schwesterzeitung NRZ unter Verweis auf einen Prüfungsbericht einer Dortmunder Unternehmensberatung.
T., der demnach inzwischen bei der AfD austrat, soll nach Belieben das Parteikonto bei der Geno-Bank benutzt haben. Misstrauisch wurden Parteifreunde im Frühjahr, als Kassenprüfung und Rechenschaftsberichte anstanden und beachtliche Lücken auftraten. Die Partei soll gegen ihn inzwischen Strafanzeige erstattet haben, was der seit kurzem amtierende neue Essener AfD-Sprecher Christoph Wilkes mit Hinweis auf das „schwebende Verfahren“ nicht bestätigen wollte. Unterm Strich soll es sich um 3923,33 Euro handeln, die die AfD zurückfordern will, zuzüglich wohl der Kosten für den Wirtschaftsprüfer – rund 5000 Euro.
Er selbst bestreitet vehement, Geld veruntreut zu haben: Die Vorwürfe seien „konstruiert“, er habe sämtliche Belege beigebracht, andere hätten diese aber verschlampt: „In Wirklichkeit geht es darum, dass ich mein Ratsmandat abgeben soll, weil andere es gerne hätten.“