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Guido Reil kauft Kältebus für Obdachlose im Ruhrgebiet – Essener Obdachlosenhilfe ärgert sich über „Sozialporno“

Guido Reil kauft Kältebus für Obdachlose im Ruhrgebiet – Essener Obdachlosenhilfe ärgert sich über „Sozialporno“

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Foto: Socrates Tassos / Funke Foto Services
  • Guido Reil hat einen Kältebus an den Start gebracht
  • Der AfD-Mann will damit Obdachlosen helfen
  • Der Essener Verein „Essen packt an!“ sieht die Aktion kritisch

Essen. 

„Für die Obdachlosen hier in Deutschland tut niemand etwas“, glaubt Guido Reil. Deshalb packt der Essener AfD-Politiker dieses Thema nun selbst an.

Anfang Januar kündigte der Essener AfD-Mann bereits in einem Youtube-Video einen Kältebus für Obdachlose im Ruhrgebiet an.

Nun lässt er seinen Worten Taten folgen. Er präsentierte jetzt einen Van, der Obdachlosen einen heißen Kaffee, eine warme Suppe oder einen winterfesten Schlafsack anbieten soll.

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Das Ziel: Bis November solle der Bus auf „Promo-Tour“ gehen, erklärt er. Dadurch sollen die Bedürftigen ihn kennenlernen und er will Spenden zur Refinanzierung und dem Ausbau des Projekts sammeln. Er sieht die Aktion Kältebus als Startschuss für ein „alternatives Sozialprojekt“ im Sinne der AfD.

„Der Bus mit allem Interieur hat rund 10.000 Euro gekostet. Dieses Geld habe ich schon jetzt wieder reingeholt. Doch der Kältebus soll jeden Tag durch alle Städte im Ruhrgebiet fahren. Dafür braucht es mindestens eine bezahlte Teilzeitkraft, die auch über Spenden finanziert werden muss“, sagt Reil im Gespräch mit DER WESTEN.

Bisher ist die Initiative allerdings ein Alleingang des Kommunalpolitikers aus Essen-Karnap, bald erhofft er sich aber die Unterstützung des Landesverbands AfD-NRW.

Wie kommt diese Idee in Essen an?

Der Obdachlosenverband „Essen packt an!“ kann der Idee nichts abgewinnen. Er sieht in Reils Engagement eine „reine PR-Show“, wie Sprecher Markus Pajonk gegenüber DER WESTEN sagt. „Diese Aktion ist nicht zielführend, nicht organisiert, nicht nachhaltig, sondern einfach nur lächerlich. Das ist ein Sozialporno, für den Reil Applaus ernten will, der aber niemandem hilft“, so Pajonk.

Pajonk: „Reil missachtet die Privatsphäre der Obdachlosen“

In seinen Augen ist die Aktion von Reil sogar schädlich für die Obdachlosen im Ruhrgebiet. „Diese spektakuläre Nummer ist kontraproduktiv, blockiert die ernsthafte Debatte, die wir mit der Stadt über Obdachlosenhilfe führen“, sagt Pajonk.

Er glaubt: „Obdachlosen helfen wird sie wohl kaum. Herr Reil weiß ja nicht einmal, wo er die Draußenschläfer im Ruhrgebiet findet. Stattdessen missachtet er ihre Privatsphäre, filmt sich ungefragt im ‚Wohnzimmer‘ eines uns gut bekannten Draußenschläfers aus Steele und zerstört damit das Vertrauen zu echter Obdachlosenhilfe“, ärgert er sich.

Ab November will Guido Reil beweisen, dass sein Kältebus eine Bereicherung für die Bedürftigen im Ruhrgebiet ist. Dann, so hofft der AfD-Politiker, werde der Bus täglich für Obdachlose unterwegs sein.

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