Ein Flughafen in NRW stand mehr als drei Jahrzehnte im Mittelpunkt einer scheinbar unendlichen Geschichte (wir berichteten). Bereits seit den frühen 1990er-Jahren gab es Pläne, den Betrieb einzustellen. Die meisten Passagiere hatten sich mit dieser Vorstellung bereits abgefunden, während manch ein lärmgeplagter Anwohner aufatmete.
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Doch nun gibt es eine völlig überraschende Wende in der anhaltenden Debatte. Der Flughafen in NRW soll doch nicht geschlossen werden! Damit hatte wohl niemand gerechnet. Nicht nur die betroffenen Passagiere müssen komplett umdenken.
Flughafen in NRW: Essener Stadtrat kippt Schließungsbeschluss
In einer wegweisenden Entscheidung hat der Rat der Stadt Essen am Mittwoch (28. August) die jahrzehntelangen Pläne zur Schließung des Flughafens Essen/Mülheim kassiert und sich für eine Fortführung des Flugbetriebs über das Jahr 2034 hinaus entschieden. Diese Entscheidung, die einem Bericht der WAZ zufolge von einer breiten Mehrheit – allen voran CDU und Grüne – getragen wurde, widerspricht allen Erwartungen.
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Die politischen Fraktionen zeigen sich gespalten. Während einige Parteien die Fortführung des Flughafenbetriebs als eine historische und strategische Chance für die Region sehen und sich eine Kombination aus Flugbetrieb und einem städteübergreifenden Gewerbegebiet vorstellen, hegen andere Fraktionen Skepsis. Der Naturschutz und die Zukunftsfähigkeit des Flughafens sind dabei zentrale Diskussionspunkte. Einige Parteien stehen dem Weiterbetrieb kritisch gegenüber, befürchten negative Auswirkungen auf die Umwelt.
Flughafen Essen/Mülheim: Langfristig keine Propeller-Maschinen
Der neue Plan sieht vor, dass auf dem Flughafen Essen/Mülheim perspektivisch nicht mehr knatternde Propeller-Maschinen landen, sondern solche mit umweltfreundlichen Elektro- oder Wasserstoffantrieben. Auch Starts und Landungen von kleineren Düsenflugzeugen – heute nur in Einzelfällen möglich – werden nicht völlig ausgeschlossen.
Auf den 600.000 Euro Defizit, die jährlich anfallen, sollen – so die Forderung der SPD – die Städte Essen und Mülheim aber langfristig nicht sitzen bleiben. An dem Flughafen in NRW sind diverse Betriebe angesiedelt. Zudem sollen weitere 12 Hektar Fläche mit Gewerbe bebaut werden. Da die Unternehmen von dem Airport profitieren, sollen sie sich perspektivisch auch an der Finanzierung beteiligen. Die FDP geht sogar so weit, eine Privatisierung zu fordern.
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Auf die Anwohner und Nutzer des Flughafens Essen/Mülheim kommen somit tiefgreifende Änderungen zu. Die Stadtverwaltung steht vor der Herausforderung, die ambitionierten Pläne in die Realität umzusetzen, während der Flughafen weiterhin die Gemüter bewegt. Es wird sich zeigen, wie der Kompromiss zwischen wirtschaftlichem Erfolg und ökologischer Verantwortung in der Praxis umgesetzt wird. Einzelheiten zu der politischen Diskussion und zu den Bauplänen an diesem Flughafen in NRW liest du hier ausführlich in der WAZ.