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Gift-Zwischenfall in Essener RWE-Kraftwerk: Schlechte Nachrichten für Anwohner

Gift-Zwischenfall in Essener RWE-Kraftwerk: Schlechte Nachrichten für Anwohner

Müllheizkraftwerk in Essen-Karnap
Das Landesumweltamt entnahm am Montag Proben in Essen-Karnap und untersucht es nach zwei hochgiftigen Stoffen. (Archivbild) Foto: Jochen Tack/FFS Funke Foto Services

Essen. 

Schlechte Nachrichten für Anwohner im Bereich des von RWE betriebenen Müllheizkraftwerks in Essen-Karnap.

Am Montag war es hier zu einem Zwischenfall gekommen. Wegen eines defekten Aktivkoksfilters trat ein Giftstoff aus. So genanntes Aktivkoksgranulat, das möglicherweise mit Dioxin belastet ist, verteilte sich rund um das Kraftwerk.

Gift-Panne in Essener RWE-Kraftwerk: Kritik an Stadt und Betreiber

Die Stadt Essen warnte vor jeglichem Kontakt mit dem schwarzen, porösen und etwa fünf bis zehn Millimeter großen Granulats. Die Reinigungsarbeiten in den betroffenen Gebieten wurde sofort eingeleitet. Mehr dazu erfährst du hier >>>

Kritik gab es allerdings nach „WDR“-Angaben an der Informationspolitik der Stadt Essen und des Betreibers RWE. Die Bevölkerung sei erst einen halben Tag nach dem Zwischenfall informiert worden. Zu diesem Zeitpunkt hätten diverse Anwohner bereits Kontakt mit dem Giftstoff gehabt.

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Reinigungsradius vergrößert

Außerdem sei das Ausmaß des Zwischenfalls möglicherweise größer als angenommen. So könnten noch mehr Anwohner betroffen sein, als bisher angenommen.

Dem Bericht zufolge müsse das Gebiet, das vorsorglich gereinigt werden muss, verdoppelt werden. Weiterhin gilt: Solltest du als Anwohner in der Nähe der Verbrennungsanlage schwarzes Granulat finden, kannst du das bei RWE melden unter folgender Nummer: 0201/838-63205.

Wie gefährlich ist das Granulat?

Noch ist unklar, ob und wie giftig der ausgetretene Stoff überhaupt ist. Das wird derzeit vom Landesumweltamt überprüft. Erwartet werden die Ergebnisse frühestens Ende der Woche.

„Es ist eine sehr aufwendige Analyse. Wir suchen nach den krebserregenden Stoffen Dioxin und PCB, die in geringen Dosen giftig sind“, erklärte Pressesprecherin Birgit Kaiser de Garcia gegenüber DER WESTEN.

„Ob es wirklich schlimm ist, können wir erst sagen, wenn die Werte vorliegen“, so Birgit Kaiser de Garcia.