„Da sind dann Geld und Auto weg“ – Was du tun kannst, um Autohehlern nicht auf den Leim zu gehen
Polizei fasst nach Großrazzia Autohehler-Bande
Täter verkauften gestohlene Autos auch in Essen
Das kannst du tun, um kein Opfer der Kriminellen zu werden
Essen.
Nach sechsmonatiger Ermittlungsarbeit ist der Polizei am Montagmorgen ein großer Wurf in Sachen Autohehlerei gelungen: Unter anderem in Essen und Bochum gelang es der Polizei, gleich fünfzehn in die Tat verwickelten Personen das Handwerk zu legen.
Die gestohlenen Fahrzeuge verkauften die Täter hauptsächlich im Internet: Wie lief das ab – und was passiert, wenn du versehentlich ein gestohlenes Auto gekauft hast?
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Lockvogel: Autos bis zu 3.000 Euro unter Warenwert angeboten
Die gestohlenen Autos wurden gezielt über unterschiedliche mobile Internetportale an den Mann oder die Frau gebracht: Verkauft wurden viele der gestohlenen Autos dann in Essen. Die Autos wurden im Internet etwa 2000 bis 3000 Euro unter dem Normalpreis zum Verkauf angeboten, damit Käufer nicht misstrauisch wurden.
Denn: Es waren auch „höherwertige“ Wagen dabei, so die Polizei. Wer ein geklautes Auto bei den Betrügern kaufte, hat unter Umständen bis zu 30.000 Euro für seinen Wagen ausgegeben.
Darauf solltest du unbedingt achten: Die Täter beschädigten Autos teilweise mutwillig mit einigen wenigen Kratzern, um sie günstiger verkaufen zu können. Schaue dir diese also vor dem Kauf genau an.
Käufer sind Betrugsopfer: „Da sind dann das Geld und das Auto weg“
„Die Diebstahlopfer, deren Autos gestohlen wurden, haben teilweise schon ihr Auto wiederbekommen,“ so Kriminalkommissar Stephan Merscheim. Doch was ist mit den Opfern, die ein geklautes Auto gekauft haben? „Da sind dann das Geld und das Auto weg“, sagt Bodo Buschhausen. Die Opfer hätten in diesem Fall keine Chance auf eine Erstattung ihrer Kosten. Das Auto wird außerdem von der Polizei beschlagnahmt. Die Käufer sind Betrugsopfer.
Daher müsse man als Kunde aufpassen und sich über den Verkäufer so gut wie möglich informieren. „Bei einem Superschnapper im Internet muss man als erstes ganz vorsichtig sein“, so Buschhausen.
Täter beobachteten Diebstahl-Opfer auf Parkplätzen
Um die Autohehler endlich zu schnappen, durchsuchte die Polizei am Montagmorgen (29. Januar) zwölf Häuser in Essen und Bochum. Die bei der Straftat entstandene Schadenssumme beläuft sich auf über eine Million Euro. „Die Autos wurden erst geklaut und dann mit komplett, teilweise gut gefälschten Papieren wieder verkauft“, so Kriminalkommissar Stephan Merscheim. Dies fiel in den meisten Fällen erst bei der KFZ-Zulassungsstelle auf.
Die Täter haben dazu vorher bewusst unter anderem auf Schwimmbad-Parkplätzen ihre Opfer beobachtet und die Autos dann gestohlen.
International tätiger Autohehler-Ring gefasst
Der größere Autohehler-Ring war nach Angaben der Essener Polizei auch international aktiv: So konnten in Paris und Antwerpen mehrere Autohehler, die wohl mit den Tätern aus dem Ruhrgebiet zusammen arbeiten, am Montagmorgen von den Ermittlern aufgegriffen werden.
Der Haupttäter des Rings wurde am Pariser Flughafen festgenommen. Gelagert wurden die gestohlenen Fahrzeuge aber meist an verschiedenen Orten in Essen. „Die Täter erwarten Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren, pro Fall – also pro Fahrzeug“, so Staatsanwältin Anette Milk. (mj)
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