Die Stadt Essen will einen Platz auf der Landkarte der kreativen Orte werden und zur „Unesco City of Design“ werden. Zwei Tage lang wurde auf Zollverein über die Chancen und Perspektiven dieser Anerkennung geredet. Die Bewerbung müsste bereits Ende des Jahres auf den Weg gebracht werden.
Essen.
Buenos Aires hat den Titel, Berlin und Beijing auch, Sante Fe und Seoul können sich ebenso „Unesco City of Design“ nennen wie die Stadt Graz. Und nun soll auch Essen auf die Landkarte der kreativen Orte. Spätestens zum Jahresende muss die Bewerbung raus, damit ab 2014 die erhoffte internationale Aufmerksamkeit nach „Essen – Unesco City of Design“ gelenkt werden kann.
Auf dem Unesco-Welterbe Zollverein wurde jetzt zwei Tage lang über Chancen und Perspektiven dieser Anerkennung geredet und über „grünes Design“, also Nachhaltigkeit in der glitzernden Warenwelt, doch wirken soll der Titel in die ganze Stadt. Lokal etwas bewegen, global vernetzen, ist die Idee von Dietmar Düdden, Geschäftsführer der Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft (EWG) und Kulturdezernent Andreas Bomheuer. Mit im Bewerbungs-Boot ist auch die Stiftung Zollverein. Noch gibt es keine konkreten Pläne über Timing, Trägerschaft, es gibt auch keinen extra Finanztopf.
Design soll ein Leitprojekt von „Essen 2030“ werden
Die Bewerbung soll gewissermaßen aus der kreativen Mitte Essens entwickelt werden, irgendwo zwischen Museum Folkwang und Zeche Zollverein. Hier gibt es eine Folkwang-Tradition und eine Folkwang Universität der Künste, renommierte Designpreise, erfolgreiche Firmen und erfahrene Gestalter, die man bei einem Workshop schon befragt hat und zu dem Schluss kam: „Die Substanz stimmt!“ Nun müsse sich zeigen, wie viel Engagement aus der Stadt heraus entwickelt werden könne. „Wir tragen keinen zum Jagen“, sagt Dietmar Düdden. Doch der EWG-Chef wünscht sich auch, dass Design eines der Leitprojekte von „Essen 2030“ wird. Und damit ideellen wie finanziellen Auftrieb bekommt. Den Rest soll die Gravitationskraft erledigen, wenn man alle vorhandenen Kräfte bündelt“, wünscht sich Andreas Bomheuer.
Schon Ende 2013 soll die Bewerbung auf den Weg gebracht werden. Die Aufnahme funktioniert auch ein bisschen nach dem Facebook-Prinzip. Die anderen Design-Städte müssen den Daumen heben. Bei St. Etienne, Graz und dem kanadischen Montreal, deren Vertreter zur Zollverein-Konferenz eingeladen waren, hat Düdden keine Zweifel mehr. Wie viel Unterstützung aus dem weltweiten Unesco Design-Lager sonst noch zu erwarten ist, wird sich zeigen.