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Zu lange Fluchtwege in der Mercatorhalle – Brandschutzkonzept fordert Außentreppen

Experten bemängeln zu lange Fluchtwege in der Mercatorhalle

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Foto: WAZFotoPool
Die Fluchtwege in der Duisburger Mercatorhalle sind viel zu lang, dass womöglich außen Fluchttreppen angebaut werden müssen. So steht es in einem neuen Brandschutzkonzept, das die Eigentümerfirma des City-Palais beauftragt hatte. Die Umbauten lassen eine Wiedereröffnung 2014 unmöglich erscheinen.

Duisburg. 

Das neue Brandschutzkonzept zum City-Palais und zur Mercatorhalle lässt schlimmste Befürchtungen aufkommen, dass Brandschutzmängel durch den Pfusch von Firmen und Sachverständige, aber auch bauliche Fehlplanungen die Sanierung der Mercatorhalle nochmals teurer machen und die bisherige Hoffnung gefährden, zumindest 2014 den großen Saal wieder öffnen zu können.

Die Rathausspitze und der Immobiliendienst IMD wurden bereits über das Gutachten des renommierten Sachverständigenbüros „Corall Ingenieure“ aus Meerbusch informiert. Details will aber niemand öffentlich machen.

Feuerfluchtreppen an der Außenfassade als Notlösung

Es heißt aber, dass „massive Eingriffe“ in das Gebäude und die Mercatorhalle notwendig sind. Gar von Feuerfluchttreppen an der Außenfassade ist als Notlösung die Rede, weil die Fluchtwege in der Mercatorhalle zu lang seien. Nach den Überprüfungen des Brandschutzexperten sind danach gravierende bauliche Änderungen vorzunehmen, um sichere, rauchfreie Fluchtwege und kleinräumigere Brandschutzabschnitte zu schaffen. So soll auch das repräsentative Foyer ein Gefahrenpunkt sein.

Beauftragt mit dem Gutachten wurde „Corall Ingenieure“, ein Büro mit üppiger Referenzliste, nach den ersten Skandalmeldungen aus der Mercatorhalle im vergangenen Jahr durch die Eigentümerin des City-Palais, die Hannover Leasing. Der vorherige Brandschutzexperte soll vor die Tür gesetzt worden sein. In einer dürren Pressemeldung bestätigte der Immobilienfonds aus München gestern die neuen Brandschutz-Gutachten für das City-Palais und beeilt sich, wortreich klarzustellen, dass keine „Notwendigkeit“ besteht, weitere Bereiche im Gebäude zu sperren und „eine Gefährdung für Mieter und Besucher der übrigen Bereiche nicht gegeben ist“, so Pressesprecherin Barbara Popp.

Kann der IMD die Riesenbaustelle allein schultern?

Der Stadt drohen damit offenbar noch weit höhere Kosten als die bisher schon von IMD-Chef Rohde genannten 2,5 Millionen Euro. Außerdem drängt die Zeit. Im Mai, so war eigentlich mit der Duisburg Marketing DMG vereinbart, sollte es einen verlässlichen Zeitplan geben, ob die DMG für den den Sommer 2014 – dann nach zweijähriger Schließung – in die Planung und Belegung des wiedereröffneten Großen Saals gehen kann. Ob der Kleine Saal nach den jüngsten Hiobsbotschaften im September öffnen kann, ist ungewiss.

Fraglich ist auch, ob der IMD, der ohnehin schon unter der Brandschutzlast für viele andere städtischen Gebäude an seine Grenzen gerät, die Riesenbaustelle Mercatorhalle personell allein schultern kann. Zudem wird das juristische Dickicht der rechtliche Fragen um Beweissicherung, Schadensersatz und Verantwortlichkeiten immer unübersichtlicher.