Duisburg.
Oberbürgermeister Sören Link will nicht bis zum eigentlichen Termin für die Oberbürgermeisterwahl warten. Er stellt sich schon am 24. September wieder zur Wahl auf. Link will dadurch laut eigenen Angaben Kosten für die Stadt sparen (rund 500.000 Euro).
Außerdem erhofft sich OB Link so eine höhere Wahlbeteiligung – weil am gleichen Tag auch die Bundestagswahl läuft und der Bürgerentscheid für oder gegen ein Designer Outlet Center (DOC) ansteht.
Wer sind Links Gegenkandidaten, was haben sie in der Stadt Duisburg vor? Wir schauten uns vorab schon einmal um.
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Yasar Durmus (47) ist türkischstämmiger Deutscher. Er ist vierfacher Vater und Kranführer bei Thyssen-Krupp. Seine Familie lebt seit 60 Jahren in Duisburg. Er ist Vorsitzender einer Moscheegemeinde in Bruckhausen. Er versteht sich als Protestkandidat gegen Sören Link. Durmus wirft dem aktuellen OB vor, die türkischen Bürger der Stadt als „asozial“ beleidigt zu haben. Damit kritisiert er die Tumulte um einen Polizeieinsatz Ende Juni in Bruckhausen.
Link hatte damals das Verhalten der Polizei in einem umstrittenen Einsatz für richtig empfunden.
Das Bündnis „Wir sind Duisburg‟ steht hinter Yasar Durmus, der auch Vorsitzender der Moscheen-Gemeinde im Duisburger Stadtteil Bruckhausen war.
Ansprechen will Yasar Durmus „alle Menschen, die sich ungerecht behandelt fühlen“. Er will zeigen, dass Integration funktioniert.
Gerhard Meyer (56) ist gemeinsamer Kandidat von CDU, Grünen, Junges Duisburg und BL (Bürgerlich Liberale). Er wurde in Duisburg geboren und ist parteilos. Er wohnt an der Stadtgrenze in Düsseldorf-Wittlaer am Stadtwerke-Wasserwerk. Seit 40 Jahren arbeitet er bei den Stadtwerken. Meyer sieht die Chance eines Outlet-Centers, würde es aber eher an der Münz- und Beekstraße in der Altstadt ansiedeln. Den alten Güterbahnhof könnte er sich als Markthalle vorstellen.
Erkan Kocalar ist ehrenamtlicher Bürgermeister. Er ist verheiratet und hat drei Kinder. Außerdem ist der Linken-Ratsherr im Betriebsrat bei Thyssen-Krupp. Erkan Kocalar wolle ein Gegenpol gegen die „verfehlte Politik“ des derzeitigen OB sein, sagt er über sich selbst. Denn für Kocalar sei der „versprochene Neuanfang“ nach der Abwahl von Adolf Sauerland ausgeblieben. Er engagiert sich für die Förderung der Integration und Teilhabe von zugewanderten Menschen in Duisburg.
Als Bürgermeister setzt er sich dafür ein, Brücken zwischen der Mehrheitsgesellschaft und den Migranten in Duisburg zu bauen.
Sören Link (41) ist seit 2012 aktuelle Oberbürgermeister der Stadt Duisburg will das auch bleiben. „Duisburg, das ist die Stadt, in der ich geboren wurde, in der ich mit meiner Familie lebe – die Stadt, für die ich brenne und für die ich jeden Tag mit ganzer Kraft arbeite und kämpfe‟, sagt er.
Sören Link ist verheiratet und lebt in Duisburg.
Zwar ist er für ein Outlet Center, will es aber nicht, wenn sich die Mehrheit der Duisburger dagegen ausspricht.
Thomas Wolters ist der Kandidat der FDP. Er wurde 1962 in Rheinhausen geboren. Seit 15 Jahren arbeitet er als hauptberuflicher Geschäftsführer der FDP im Rat der Stadt, unterstützte den FDP-Landtagsabgeordneten, war Bezirksvertreter in Rheinhausen und ist seit zehn Jahren im Verwaltungsrat der Wirtschaftsbetriebe sowie im Ausschuss für Wirtschaft, Stadtentwicklung und Verkehr.
Der verheiratete Vater von drei erwachsenen Kindern und Opa von zwei Enkelinnen ist gegen ein DOC in Duisburg. Er hatte die Idee ein Tropical Island auf dem alten Güterbahnhofsgelände errichten zu lassen. Auch wenn er weiß, dass das Gelände gar nicht der Stadt gehört.
Melanie Händelkes ist Kandidatin der NPD. Sie will Oberbürgermeisterin von Duisburg werden. NPD-Ratsfrau Melanie Händelkes arbeitet im Rat der Stadt Duisburg und in der Bezirksvertretung Meiderich/Beeck. Melanie Händelkes wurde 1977 geboren und hat drei Kinder. Seit 2010 ist sie Mitglied im Landesvorstand der NPD NRW. Sie ist Erzieherin bei der Stadt Köln. In den Rat der Stadt Duisburg sowie in die Bezirksvertretung Meiderich/Beeck wurde sie 2014 gewählt.