Es gibt Risse im Bühnenturm des Stadttheaters in Duisburg, sagt Ute Saalmann, Leiterin der Kulturbetriebe: „Derzeit untersucht ein Spezialunternehmen, ob es sich dabei um Risse im Putz handelt, oder ob sie tiefer gehen.“ Klären sollen die Spezialisten auch, wie diese Risse entstanden sind.
Duisburg.
Aus der Gala-Robe zum Hundertjährigen ist ja nun nichts geworden. Dieses Jubiläum feierte Duisburgs Theater bekanntermaßen im vergangenen Jahr und all die vielen Geburtstagsgäste sahen nonchalant darüber hinweg, dass der ehrwürdige Musentempel zum Fest nicht mit einer neuen schicken Schale herausgeputzt war. Stattdessen bröckelte an der Gebäudeseite gegenüber dem Stadthaus weiter der Putz ab, mit Ausnahme an den Feier-Tagen von Gerüsten und Auffangnetzen davon abgehalten, eventuell vorbeieilenden Passanten auf den Kopf zu bröseln.
In dieser Woche wurden Gerüste und Netze zum Teil abgebaut. Aber nicht etwa, um Handwerkern den Weg frei zu machen für eine gründliche Fassadensanierung, sondern um Platz zu schaffen für einen Spezialwagen, auf dessen Ausleger Fachleute ganz nah an die Hauswand heranfahren können, um diese abklopfen und die Schäden begutachten zu können.
Ursachenforschung
Dabei geht es nicht nur um bröckelnden Putz, sondern möglicherweise auch um tiefer sitzende Probleme, wie Ute Saalmann, Leiterin der Kulturbetriebe, auf Anfrage der NRZ erklärte: „Es gibt Risse im Bühnenturm. Derzeit untersucht ein Spezialunternehmen, ob es sich dabei um Risse im Putz handelt, oder ob sie tiefer gehen.“ Klären sollen die Spezialisten auch, wie diese Risse entstanden sind. Eindringende Feuchtigkeit könnte eine Ursache sein, Bewegungen im Erdreich und Absenkungen des Mauerwerks eine andere.
Vor etwa drei Jahren sei auf der Theaterseite zum Stadthaus hin eine Deckschicht aufgebracht worden, sagt Ute Saalmann. Da diese nun schon wieder bröselt, müsse sie genauer in Augenschein genommen werden. „Und wenn man das durchcheckt, muss man sich im Zuge dessen auch den Bühnenturm genauer ansehen, denn der hat deutlich signalisiert, dass was nicht in Ordnung ist.“
Sanierungsplan nötig
Ute Saalmann hofft, dass nach dieser Begutachtung zügig ein Sanierungsplan erstellt, genehmigt und umgesetzt wird: „Denn bisher gab es nur Schadensbegrenzung.“
Damit meint die Leiterin der Kulturbetriebe die Gerüste und Auffangnetze, mit denen die Stadt ihrer Verkehrssicherungspflicht nachgekommen ist. Und das zunächst im Mai 2011, nachdem sich damals erstmals Gesteinsbrocken aus der Fassade gelöst hatten und auf die Straße sowie den Innenhof des Theaters gefallen waren. Danach wurden die Gerüste zeitweilig wieder abgebaut, säumen aber seit gut einem Jahr wieder die linke Flanke des Theaters. Und das wird noch einige Zeit so bleiben.
Gerüst wird wieder aufgebaut
Laut Auskunft der Stadt wird das Gerüst auch nach den aktuellen Untersuchungen wieder aufgebaut zum Schutz der Fußgänger bis eine Sanierung der Fassade erfolgen kann. Die Stadt rechnet damit, dass die Schutzgitter, die knapp 23.000 Euro im Jahr kosten, noch bis ins nächste Jahr hinein stehen bleiben werden. Die Kosten hierfür werden aus dem Etat für die laufenden Aufwendungen bezahlt.
Wie viel Geld die Stadt in die Sanierung des Theaters stecken muss, steht noch nicht fest. Das soll das Gutachten klären, das das Immobilien Management Duisburg bereits Anfang 2012 in Auftrag gegeben hat.