Weil er sich immer für seine Kollegen und gegen rassistische Tendenzen im Betrieb einsetzt, hat der Essener Nico Becks jetzt den Emil-Rentmeister-Preis des Deutschen Gewerkschaftsbunds erhalten. Mit dem Preis sollen junge Gewerkschaftler geehrt werden, die sich für Gerechtigkeit einsetzen.
Duisburg.
Der Essener Nico Becks, ein Chemikant bei Evonik in Essen, erhielt jetzt in Duisburg den Emil-Rentmeister-Preis des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB). „Nico Becks hat sich in seinen zehn Jahren als ehrenamtlicher Kollege nicht nur in seiner Gewerkschaft IG BCE für eine demokratische Gesellschaft eingesetzt, sondern auch gegen rassistische Tendenzen in seinem Betrieb klare Kante gezeigt“, so Ünsal Baser, Vorsitzender der DGB-Jugend Duisburg.
Die Auszeichnung bekam Nico Becks während des DGB-Kongresses „Erinnern. Denken. Handeln“ im Berufskolleg Neudorf an der Carstanjenstraße. In mehreren Seminaren, Gesprächsgruppen und Workshops befassten sich etwa 250 Gewerkschaftler einen Tag lang mit dem Thema Rassismus. Außerdem waren Diskriminierung am Arbeitsplatz und Mobbing die Themen. Die Botschaft: Gerade dem Alltagsrassismus kann jeder entgegentreten. Man müsse nur Mut haben, sich einzumischen.
Vorbild für Gerechtigkeit
Den Emil-Rentmeister-Preis verlieh der DGB zum ersten Mal. Thematisch passe die Verleihung nur allzu gut zu dem Kongress, erklärt Angelika Wagner, die Vorsitzende des DGB-Region Niederrhein: „Emil Rentmeister war ebenfalls engagierter Gewerkschaftler und wurde mit nur 27 Jahren von Nazis brutal erschlagen.“
Mit dem Preis wolle man junge Gewerkschaftler ehren, die sich ebenso mutig wie das große Vorbild für Gerechtigkeit einsetzen. Becks war einer von fünf Personen, die die acht Mitgliedsgewerkschaften des DGB für die Ehrung empfohlen hatten. Eine Jury wählte den 26-Jährigen als herausragende Persönlichkeit aus. „Nico Becks hat sich vor allem immer stark für seine Kollegen eingesetzt“, erklärt Eric Schley von der Abteilung Jugend des DGB.
Preis als Ansporn
Der Preisträger zeigte sich bescheiden: „Der Preis ist für mich kein Abschluss, sondern viel mehr ein Ansporn, genauso wie bisher weiterzumachen“, sagt der 26-Jährige. Vor allem sei ihm wichtig, auch anderen zu vermitteln, dass man in allen Lebenslagen aufmerksam ist und Ungerechtigkeit sofort verhindert. „Gerade im Alltag muss man sich für benachteiligte Personen einsetzen und Diskriminierungen verhindern.“