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Hells Angels und Bandidos prügeln sich in Duisburg

Hells Angels und Bandidos prügeln sich in Duisburg

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Foto: WAZ FotoPool

Duisburg. 

Hunderte Polizisten in Körperschutzausstattung waren im Dienst, Fahrzeuge der Einsatzkräfte parkten vor dem Theater am Marientor, Beamte warteten in Transportern unter dem Zubringer zur A 40, zwei letzte Ketten sicherten die beiden Enden der Charlottenstraße: Die Auseinandersetzung zwischen den Rocker-Gangs Bandidos und Hells Angels ist gestern wieder entflammt.

Diese Bilder sind den Duisburgern seit Ende 2009 bekannt: Im Rotlicht-Viertel stehen sich die beiden in Deutschland vorherrschenden Gruppen gegenüber, müssen wegen ihrer geschäftlichen Verwicklungen in den Bordellen miteinander auskommen, können es aber nicht. Am späten Sonntagnachmittag eskalierte die Situation auf der Charlottenstraße. Anlass war eine Ausfahrt der Bandidos mit 80 bis 100 Teilnehmern.

Die Exkursion führte sie zunächst in den Innenhafen, später auch nach Marxloh. Aus dem Norden allerdings rekrutieren die Hells Angels zahlreiche Mitglieder, die den Besuch der Bandidos als Provokation werteten. Die Hells Angels aus dem Duisburger Norden und die ohnehin schon im Bereich der Vulkanstraße anwesenden Mitglieder „wollten das umgehend abgestraft wissen“, erklärte Polizeisprecher Stefan Hausch. Rund 150 Personen standen sich schließlich gegenüber. Nachdem sich die Hells Angels drohend an der Charlottenstraße aufgebaut hatten, bewaffneten sich die Bandidos mit Knüppeln. Die Situation eskalierte gegen 17 Uhr, als es zwischen rund 30 Personen der beiden Lager zu einer Schlägerei kam. Die Einsatzkräfte konnten die Gruppen trennen, verletzt wurde niemand. Straftatbestände, die Verhaftungen gerechtfertigt hätten, gab es nach Polizeiangaben ebenfalls nicht.

„Es war sicher ein bedrohliches Szenario“, räumte Stefan Hausch ein, „aber passiert ist nichts“. Kurz nach 18 Uhr konnten die Bandidos mit ihren Motorrädern in kleinen Gruppen die Charlottenstraße verlassen. Mitglieder, die nach Beginn der Auseinandersetzung alarmiert wurden und nach Duisburg kamen, bekamen ein Platzverbot erteilt. Sie mussten in Begleitung der Polizei die Stadt sofort wieder verlassen.