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Händler auf der Wallstraße in Sorge

Händler auf der Wallstraße in Sorge

Die Wallstrasse in Duisburg.jpg
Foto: WAZFotoPool

Duisburg. 

Die Geschäftsinhaber auf der Wallstraße sind in großer Sorge. Anlass: Nach dem Weggang des Herrenausstatters Haffke hat nun auch das Spielwarengeschäft Roskothen seinen Rückzug aus der Duisburger Innenstadt angekündigt. „Damit will ein zweites, bekanntes Fachgeschäft den Sonnenwall und damit das direkte Umfeld der Wallstraße verlassen“, heißt es in einem Schreiben der Händler.

„Wenn der Sonnenwall an Attraktivität verliert“, befürchtet Roland Spindler, erster Vorsitzender der Werbegemeinschaft Wallstraße, „so sind davon auch die Geschäfte in der Königsgalerie und auf der Wallstraße betroffen. Das sind keine guten Aussichten für die inhabergeführten Fachgeschäfte auf dieser Straße.“

Positive Entwicklung

Seit circa zwei Jahren entwickele sich die Wallstraße sehr positiv, so Spindler. Die Fachgeschäfte hätten Zuwachs bekommen: „Mode für Schwangere, spanische Tapas sowie ein Fachgeschäft für Wohn- und Geschenkartikel bereichern nun das ohnehin sehr gute Angebot an Gastronomie und Fachgeschäften auf der kleinen Einkaufsstraße, die von Mode und Stoffen über Brillen, Schmuck und Accessoires einiges zu bieten hat.“

„Das Kaufverhalten der Menschen verändert sich“, so Anja Nocker, zweite Vorsitzende der Werbegemeinschaft, „aber der Internethandel ist nicht allein für den Rückzug der Fachgeschäfte verantwortlich.“ Qualität erfahrbar zu machen und die Kunden kompetent zu beraten, das sei eben nur in Fachgeschäften möglich und darin liege auch die Chance der kleinen Einzelhandelsgeschäfte, die dem Kunden ein „individuelles Einkaufserlebnis“ böten.

Hohe Parkgebühren halten Kunden fern

„Wenn Fachgeschäfte im direkten Umfeld schließen, dann muss man sich auch fragen, ob die städtischen Rahmenbedingungen optimal sind“, erklärt Spindler. Was er konkret beklagt: „relativ hohe Parkgebühren bis 20 Uhr abends, die Fixierung auf große Einkaufszentren mit Filialisten, die es in anderen Innenstädten auch gibt, und zum Beispiel die geplante Errichtung eines Factory Outlet Centers außerhalb der City“. All dies zusammen führe „offensichtlich nicht dazu, dass die Innenstadt an Attraktivität gewinnt“. „Die Stadt ist hier gefordert“, appelliert Roland Spindler in Richtung Rathaus, „auch die kleineren Einkaufsstraßen in Duisburg in ihre Planungen einzubeziehen und für ein besseres Einkaufsumfeld zu sorgen.“

Auch der Einzelhandelsverband hatte unlängst auf das Quartier rund um die Wallstraße mit seinem noch hohen Anteil an inhabergeführten Geschäften verwiesen und auf die Notwendigkeit, bei der Stadtentwicklung rund um die Stadtbibliothek entsprechend sensibel vorzugehen.