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Duisburg/Essen: Wie sinnvoll sind 3G, PCR-Test & Co.? Professor packt aus – „Sonst geht zu viel kaputt“

Duisburg/Essen: Wie sinnvoll sind 3G, PCR-Test & Co.? Professor packt aus – „Sonst geht zu viel kaputt“

Duisburg/Essen: Wie sinnvoll sind die Corona-Maßnahmen auf Basis von PCR-Tests? Professor packt aus – „Sonst geht zu viel kaputt“

Corona-Varianten: Wie entstehen Mutationen und was macht sie gefährlich?

Duisburg/Essen: Wie sinnvoll sind 3G, PCR-Test & Co.? Professor packt aus – „Sonst geht zu viel kaputt“

Corona-Varianten: Wie entstehen Mutationen und was macht sie gefährlich?

Was sind eigentlich Corona-Varianten und warum werden sie mit griechischen Buchstaben bezeichnet.

Während der Corona-Pandemie beschäftigten sich zahlreiche Menschen mit der Frage, ob der Lockdown mit dem deutschen Grundgesetz vereinbar sei oder nicht. Auch in Duisburg und Essen.

Dabei spielen vor allem wissenschaftliche Erkenntnisse eine wesentliche Rolle. Prof. Dr. med. Andreas Stang, Leiter des Instituts für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie der Universität DuisburgEssen hat sich mit einer ganz wesentlichen Frage der Pandemie genauer beschäftigt:

Wie viel sagen eigentlich PCR-Tests darüber aus, wie infektiös ein Mensch ist? Denn auch davon könnte die Politik Maßnahmen abhängig machen. Wir haben mit Prof. Stang gesprochen!

DER WESTEN: Wenn ein Mensch positiv getestet wird, geht dann von ihm automatisch eine Gefahr aus?

Prof. Dr. Andreas Stang: Ein PCR-Test an und für sich beantwortet nicht die Frage, ob ein Patient jemand anderen tatsächlich ansteckt. Dazu muss man den CT-Wert messen. Je höher dieser ausfällt, desto weniger infektiös ist der Patient.

Das sieht man auch in Haushalten: es gibt Untersuchungen, wie oft ein positiv getesteter Patient das Virus im eigenen Haushalt weitergibt. Es wurde festgestellt: In nur 18 Prozent der Fälle infizierte sich mindestens ein weiterer Haushaltsangehöriger.

Sind vor diesem Hintergrund stark einschränkende Maßnahmen wie eine Ausgangssperre oder ein Lockdown überhaupt sinnvoll oder schaden sie mehr als sie nützen?

Einschränkende Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen sind Prinzipien einer Pandemiebekämpfung. Sie haben aber gesellschaftliche Folgen. Wir müssen uns fragen: Ist das Bekämpfen der Pandemie das einzige Ziel oder müssen wir stärker betrachten, welche Folgen die Pandemiebekämpfung auf gesellschaftlicher Ebene hat? Pandemiebekämpfung um jeden Preis bringt große gesellschaftliche Probleme. Man muss Kompromisse finden, sonst geht zu viel kaputt.

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Ist eine 3G-Regelung nach Ihrem heutigen Wissensstand sinnvoll?

Infektiologisch ist die 3G-Regelung natürlich sinnvoll. Aber man muss bedenken: Genesene können sich noch einmal neu infizieren, Geimpfte können sich und andere anstecken und ein negativer Test kann falsch negativ sein. All das bringt also keine absolute Sicherheit. Aber es erhöht den gesellschaftlichen Schutz, wenn man nur Geimpfte oder Genesene zusammenbringt.

Sie sind selbstverständlich kein Jurist, was aber halten Sie aus medizinischer Sicht von Klagen gegen die Maßnahmen – sind Sie angebracht?

Grundrechte einzuschränken, ist immer kritisch zu betrachten. Dafür muss es gute Gründe geben. Wenn diese nicht mehr haltbar sind, müssen die Grundrechte wiederhergestellt werden.

Aktuell geht es vor allem um bestimmte Einzelmaßnahmen.

Befürworter der Maßnahmen sagen, dass das Recht auf Gesundheit besonders stark ist. Ist das aus Ihrer Sicht ein gutes Argument?

Wir müssen uns fragen: Welchen Benefit hat es, bestimmte Pandemiemaßnahmen zu ergreifen und welchen Schaden lösen wir dadurch aus? Das muss auch das Gericht machen.

Schwierig daran ist, dass sich die Benefits besser abwägen lassen (wie die Maßnahmen auf das Infektionsgeschehen einwirken, Anm. d. Red.) als der gesellschaftliche Schaden.

Wir können nicht in Zahlen zeigen, welche Auswirkungen Lockdown und Quarantäne auf die psychische Gesundheit von Jugendlichen haben. Wie es sich im Endeffekt auf die Arbeitslosigkeit auswirkt, was es mit Künstlern macht, die gar nicht arbeiten konnten. Diese Fragen sind für Gerichte schwer zu fassen. Bisher ist „nur“ die medizinische, evidenzbasierte Seite des Benefits gut ausgeleuchtet worden.

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Das ist die Stadt Duisburg:

  • früheste schriftliche Erwähnung im Jahr 883
  • fünftgrößte Stadt in NRW, besteht aus sieben Stadtbezirken
  • hat rund 498.686 Einwohner (Stand: Dezember 2019)
  • Duisburger Hafen gilt als größter Binnenhafen der Welt
  • fast ein Drittel des in Deutschland erzeugten Roheisens stammen aus den acht Duisburger Hochöfen
  • Sehenswürdigkeiten unter anderen: Landschaftspark Duisburg-Nord, Tiger & Turtle – Magic Mountain, Sechs-Seen-Platte
  • Oberbürgermeister ist Sören Link (SPD)

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Wie würden Sie im Hinblick auf Geimpfte weiterverfahren: Braucht es eine Booster-Impfung?

Wenn sich Durchbruchsinfektionen (wenn Geimpfte sich infizieren, Anm. d. Red) häufen, muss man genau hinschauen: Nach welcher Zeit lässt der Immunschutz nach? Dann ist der Zeitpunkt für eine Booster-Impfung gegeben. Das ließe sich daran erkennen, wenn die Infektionsraten in der geimpften Bevölkerung deutlich steigen!

Auch dann müssen nicht alle noch einmal geimpft werden, sondern vor allem die Risikogruppen.

Wäre es nicht einfacher, über Laborwerte zu bestimmten, wie gut Geimpfte vor einer Infektion noch geschützt sind?

Laborwerte, wie eine Antikörper-Titter-Bestimmung geben uns keinen Aufschluss darüber, wie gut ein Mensch geschützt ist. Wir wissen nämlich gar nicht, ab welcher Konzentration kein Immunschutz mehr besteht. Außerdem ist das Immunsystem sehr komplex, es gibt auch eine T-Zell-vermittelte Immunität. Einen festen Wert, ab dem kein Immunschutz mehr besteht, gibt es bisher nicht.

Vielen Dank für das Gespräch. (evo)