Das ist alles andere als ein Shopping-Tempel! Wer in der Königsgalerie in Duisburg einkaufen will, muss schon etwas suchen. Denn Läden, in denen man sich einfach „verliert“, sind tatsächlich rar gesät. Viele Ladenräume sind geschlossen, der Leerstand ist klar erkennbar.
Das ist längst auch den Menschen in Duisburg aufgefallen, die sich darüber enttäuscht, wütend oder auch besorgt zeigen. In einer öffentlichen Duisburg-Gruppe auf Facebook lassen einige ihrer Meinung freien Lauf. So schreibt ein Mann in Anspielung auf Amazon-Gründer Jeff Bezos: „Auch eher selten. Mitten in einer Innenstadt ein (fast) komplett leeres Shopping-Center. Liegt natürlich nur am bösen Bezos.“
Duisburg: Shopping-Center fast komplett leer!
Ein anderer Duisburger pflichtet ihm bei: „Lost Place!“ Eine Frau legt den Finger in die Wunde und schreibt: „Das Sterben des Innenstadt-Einzelhandels hat nichts mit Outlet-Centern zu tun, sondern damit, dass sich Zeiten, Ansprüche und Wünsche der Menschen ändern. Politisch kann man das ignorieren oder blockieren, aber die Entwicklung bahnt sich ihren Weg wie der Rhein durch sein Flussbett. Wird der Lauf begradigt, sucht sich das Wasser anderswo seinen Weg.“ RUMMS!
Doch wie kann es sein, dass ein so zentrales Shopping-Center wie die Königsgalerie einen vergleichsweise so hohen Leerstand aufweist? DER WESTEN konfrontierte Holger Höfner mit den Bildern und der Kritik der Duisburger. Höfner ist Shopping-Center-Manager der Königsgalerie, gibt offen zu: „Mit dieser Situation kann natürlich niemand glücklich sein. Wir haben schon interne Überlegungen, was wir machen können. Allerdings ist nichts spruchreif.“
Center-Manager: „Werden nicht mehr eine Situation wie früher haben“
Er verweist darauf, dass die Stadt Duisburg wie auch andere Städte im Ruhrgebiet „zu viel Verkaufsfläche“ zur Verfügung hätte. Höfner: „Corona hat alles beschleunigt. Die Zukunft der großen Shopping-Center liegt nicht nur im Einzelhandel. Viele Filialen sind von der Königsgalerie ins Forum oder nur ein paar Straßen weiter gezogen.“
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Dass es in naher Zukunft zu einer schnellen Wiederbesetzung der leeren Flächen kommt, ist für Höfner zumindest kurzfristig nicht sicher. Er zu DER WESTEN: „Wir suchen nach Konzepten und auch nach Investoren. Denn vieles steht und fällt mit der Finanzierung. In der Duisburger Innenstadt tut sich ja was, das ist positiv. Aber klar ist auch, dass wir nicht mehr eine solche positive Situation wie von vor 15 Jahren haben werden.“