Die Polizei Dortmund korrigiert ihren Bericht über einen Einsatz nach dem BVB-Spiel gegen Borussia Mönchengladbach: Demnach waren BVB-Fans auf der Dudenstraße von Bereitschaftspolizei so umstellt worden, dass sie sich nicht frei bewegen konnten. Auslöser für den Einsatz waren vorherige Nazi-Provokationen.
Dortmund.
Die Polizei korrigiert sich hinsichtlich eines Einsatzes an der Dudenstraße nach einem Fußballspiel. BVB-Fans aus den Ultra-Gruppen „The Unity“, „Desperados“ und „Jubos“ wollten nach dem Spiel gegen Borussia Mönchengladbach das Fan-Projekt an der Dudenstraße in Dortmund ansteuern. Rechtsextremisten provozierten die Gruppen. Die Neonazis hatten sich in und vor einer Gaststätte an der Hohen Straße aufgehalten. Darunter waren auch Altmitglieder der Nazi-Organisation „Borussenfront“.
Kritik und Widerspruch
Thilo Danielsmeier vom Fan-Projekt hatte nach diesem Einsatz die Polizei kritisiert. Sie hätte die BVB-Fans „eingekesselt“, berichtete er am 18. August 2015. Die Polizei widersprach dieser Darstellung zunächst. Bereitschaftspolizei habe an der Hohen Straße (Ecke Dudenstraße) „eine Linie“ gebildet, um die Gruppen voneinander zu trennen. Die BVB-Fans hätten jederzeit abziehen können, jedoch nicht über die Hohe Straße. Mittwochnachmittag (26.8.) korrigierte die Polizei diese Darstellung. Grundlage dafür ist eine Einsatz-Nachbereitung mit Einsatzkräften aus anderen Städten.
Demnach bestätigt die Polizei die Schilderungen des Fan-Projekts: Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei waren auf der Dudenstraße so positioniert, dass etwa 90 junge BVB-Fans nicht gehen konnten. Dieser Zustand habe 30 Minuten gedauert. Zu Beginn des Einsatzes habe Bereitschaftspolizei die Dudenstraße an der Hohen Straße dicht gemacht, um Neonazis und Fans zu trennen. Laut Thilo Danielsmeier vom Fan-Projekt sei das wichtig gewesen, um Gewalt zu verhindern.
Absperrmaßnahmen der Polizei
Weitere Fans hätten Absperrungen der Polizei umlaufen und seien – gefolgt von Polizisten – von hinten in die Dudenstraße gelaufen. Durch die „Absperrmaßnahmen“ der folgenden Polizisten im hinteren Bereich der Dudenstraße seien sie daran gehindert worden, die Straße zu verlassen. Die Polizei sprach außerdem von „gegenseitigen Provokationen“. „Wenn wir das vorher nicht richtig dargestellt haben, müssen wir das jetzt richtig darstellen“, sagte ein Polizeisprecher.