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Parasiten im Dortmunder Phoenix-See nachgewiesen

Parasiten im Dortmunder Phoenix-See nachgewiesen

Bild Ruhrnachrichten
Parasiten im Wasser des Dortmunder Phoenix-Sees sorgen für Pusteln und juckende Haut. Die sogenannten Zerkarien wurden das erste Mal im See nachgewiesen.

Dortmund. 

Im Phoenix-See in Dortmund herrscht Badeverbot. Wer sich nicht daran hält, dem droht nun nicht nur eine Verwarnung, sondern auch Pusteln und Juckreiz. Zerkarien, eine Parasiten-Art, wurden nun erstmals im See nachgewiesen. Doch wie kommt das? Und was bedeutet das für den geplanten Phoenix-See-Triathlon? Wir haben mit allen Beteiligten gesprochen.

Das sagt ein Betroffener

Sascha Dtemple hat nur von einem Steg aus die Beine ins Wasser des Phoenix-Sees gehalten, das wurde ihm nun zum kleinen Verhängnis: Pusteln und Juckreiz breiteten sich auf seinem Bein aus. Der Grund: Zerkarien, ganz schön hartnäckige Parasiten. „Jetzt juckt’s seit einer Woche und die Pusteln gehen auch nicht weg. Ich werde wohl endlich zum Arzt gehen“, sagt Dtemple.

Das sagt die Emschergenossenschaft

Ilias Abawi von der Emschergenossenschaft als wasserwirtschaftlichem Betreiber des Phoenix-Sees: „Das ist der erste uns bekannte Fall von Zerkarien im See. Wir haben da auch leider keine Handhabe: Zerkarien sind sozusagen normal in natürlichen Gewässern und harmlos. Sie wirken sich nicht schlecht auf die Wasserqualität aus. Wir fordern allerdings nochmal dringend auf, Wasservögel am See nicht zu füttern.

Denn durch sie werden die Zerkarien übertragen. Im Moment haben wir eine sehr hohe Entenpopulation am See, die durch das Füttern vorangetrieben wird. Unsere Mitarbeiter vor Ort fordern immer wieder Passanten auf, vom Füttern abzusehen. Im Winter dürfte sich das wieder erledigen: Zerkarien fühlen sich nur wohl beim warmen Temperaturen.“

Das sagt ein Hautarzt

Hautarzt Dr. Dirk Eichelberg hat in seiner Praxis saisonal immer wieder Zerkarien-Fälle zu behandeln: „Im Sommer kommen Zerkarien oft in Gewässern vor, in denen gebadet wird. Es gibt zwar Schutzlotionen, die vor dem Baden aufgetragen werden können, aber die helfen oft wenig.

Wenn die Larven in die Haut eindringen, sterben sie sofort ab oder verlassen die Haut wieder, denn der Mensch ist für sie ein Fehlwirt. Sie hinterlassen Stiche und Juckreiz.“ Die könne man mit Kortisonsalben und Antihistaminika, antiallergische Wirkstoffe, bekämpfen. In der Regel würden die Symptome nach einer Woche wieder verschwinden.

Das sagt ein Sportler

Martin Gähner vom Sportverein Tri Gecko möchte am Phoenix-See im nächsten Jahr gern einen Triathlon veranstalten. Gespräche mit Politik und Behörden laufen seit einigen Wochen. Trotz der Zerkarien, die eine Schwimmerlaubnis im See wohl kippen würden, bleibt er gelassen: „Es ist ja noch nichts entschieden.

Im Falle des Falles würden sowieso Wasserproben durchgeführt werden, bevor Schwimmer ins Wasser gehen. Aber bis dahin wäre noch ein knappes Jahr Zeit. Also schauen wir dann nochmal, bevor wir uns jetzt Sorgen machen.“