Nach den Mobbing-Vorwürfen gegen eine Lehrerin, die an der Dortmunder Johann-Gutenberg-Realschule eine Schülerin mit ihrem Hamster nach Hause geschickt hatte, wollte die Bezirksregierung vermitteln. Das ist ihr offensichtlich jetzt gelungen.
Dortmund.
Die sogenannte „Hamster-Affäre“ an der Johann-Gutenberg-Realschule ist weitgehend geklärt. Nach einem mehrstündigen Gespräch mit dem Regierungspräsidenten Dr. Gerd Bollermann sind die Angehörigen, die eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen eine Lehrerin wegen Mobbings gestellt hatten, zufrieden.
Schmähaufsätze in der Klasse
„Wir haben mehr erreicht, als wir geglaubt hatten“, erklärte Mittwoch der Patenonkel der zehnjährigen Carina, Christian Dorawa. Er hatte die Westfälische Rundschau eingeschaltet, nachdem Carina wegen eines in die Schule gebrachten Hamsters schwer von einer Lehrerin gemobbt worden sein soll. Sie soll die Zehnjährige auf einen 6,5 Kilometer langen, noch unbekannten Heimweg geschickt haben, sie der Lüge „wie Dein Bruder“ bezichtigt haben sowie Mitschüler Schmähaufsätze über die vermeintliche Tierquälerin schreiben und verlesen lassen.
Das Kind war danach zusammen gebrochen und musste an einer anderen Schule angemeldet werden. Als die Schulaufsicht dann noch nahe gelegt hatten, die Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die Lehrerin fallen zu lassen, hatte der Patenonkel die WR eingeschaltet.
Mobbing von Lehrkräften wird nicht geduldet
Jetzt ist er zufrieden, was dieser Schritt bewirkt hat. Parallel werde die Dienstaufsichtsbeschwerde nun weiter geführt. Im Detail gibt es nach wie vor abweichende Darstellungen zu den Vorkommnissen. Diese sollen nun aufgearbeitet werden. Wenn sich die Vorwürfe erhärten, werde er disziplinarische Maßnahmen ergreifen, so Bollermann.
Der Regierungspräsident hatte bereits am Montag gegenüber der WR unmissverständlich klar gemacht, dass er kein Mobbing von Lehrkräften duldet. Vielmehr müsse es ein respektvolles Miteinander an Schulen geben.
Ruhe für Carina
Beim informellen Gespräch am Dienstagabend an der Johann-Gutenberg-Realschule in Wellinghofen nahmen die Eltern der Schülerin, die Schulleitung und die Schulaufsicht der Bezirksregierung Arnsberg teil.
Im weiteren Gesprächsverlauf versicherte der Regierungspräsident, dass die vorliegende schriftliche Beschwerde der Eltern weiter verfolgt werde. Für Carina soll jetzt aber wieder Ruhe einkehren, wünschen sich alle Beteiligten. Das Mädchen fühlt sich an der neuen Schule wohl.