Jeder kennt sie, die Tempo-Protzer, die mit ihrem rasanten Fahrstil nicht nur sich, sondern auch ihre Mitmenschen gefährden. Ein Audi-Fahrer aus Dortmund bekam für sein Verhalten nun direkt die Quittung.
Wer nun meint, der junge Mann aus Dortmund habe im Anschluss Reue gezeigt, der ist jedoch schief gewickelt, denn stattdessen wurde er richtig frech. Das Ganze hat nun unangenehme Konsequenzen!
Dortmund: Audi-Fahrer übersieht neben der Geschwindigkeitsbegrenzung noch ein entscheidendes Detail
Ein junger Dortmunder wollte am Donnerstagabend scheinbar herausfinden, was sein neuer Audi alles kann. Der PKW leistete auch ganze Arbeit – nur der Fahrer versagte in Sachen Fahrstil auf ganzer Linie. Für seinen „Höllenritt“, wie die Polizei Dortmund es nennt, suchte sich der 22-jährige nämlich die B 236 aus. Obwohl hier Geschwindigkeitsbeschränkungen von 80 bis 120 km/h herrschen, donnerte der junge Mann mit teils über 180 km/h über die Straße.
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Ein paar Fakten über die Stadt Dortmund:
- wurde 880 erstmals schriftlich erwähnt (als ‚Throtmanni‘)
- hat 588.250 Einwohner (Stand: Dezember 2019) und ist damit die neuntgrößte Stadt Deutschlands
- nach Fläche und Einwohnerzahl die größte Stadt im Ruhrgebiet
- der Signal-Iduna-Park (Heimstadion von Borussia Dortmund) ist mit über 81.000 Plätzen das größte Fußballstadion Deutschlands
- weitere Sehenswürdigkeiten: Westfalenpark, Dortmunder U, Deutsches Fußballmuseum
- Oberbürgermeister ist Thomas Westphal (SPD)
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Sein rücksichtsloses Verhalten blieb jedoch nicht unbemerkt, denn neben den Geschwindigkeitsbeschränkungen schien er noch ein weiteres Detail übersehen zu haben: Direkt hinter ihm fuhr ein Streifenwagen. Die zivilen Beamten hatten sich bereits an der Anschlussstelle Dortmund-Zentrum/Derne/Eving an die Fersen des jungen Mannes geheftet, nachdem dieser auf die Bundesstraße aufgefahren war – von der Beschleunigungsspur ohne Blinker direkt auf die linke Spur.
Die Beamten, die sich mit ihrem Auto bereits auf der linken Spur befunden hatten, mussten ihr Fahrzeug abbremsen, um keine Kollision zu riskieren. Anschließend beobachteten sie, wie der Fahrer des Audi seinen Motor mehrfach aufheulen ließ und Vollgas gab. Teils lasen sie – trotz Abstands zu dem Sportwagen – auf ihrem eigenen Tacho Geschwindigkeiten von bis zu 180 km/h ab, was 100 km/h über der teils erlaubten Geschwindigkeitsbeschränkung liegt.
An der Anschlussstelle Berghofen bremste der Audi schließlich mehrfach stark ab und bog auf die Berghofer Straße ein. Der Moment, in dem die Beamten sich per Anhaltezeichen als Polizisten zu erkennen gaben, war gekommen. Sie stoppten den jungen Dortmunder an einer nahegelegenen Tankstelle und kontrollierten ihn.
Dortmund: Raser blamiert sich – und wird dann auch noch frech
Wer nun glaubt, der junge Raser habe zumindest Reue gezeigt, der ist schief gewickelt. Auf seine rücksichtslose und viel zu schnelle Fahrweise angesprochen, hatte der 22-Jährige wenig Gehaltvolles zu entgegnen. Im Gegenteil! Nach mehreren Unterbrechungen in aggressivem Tonfall ließ er sich ernsthaft zu der Bemerkung hinreißen, die Beamten seien doch bloß neidisch auf seinen Sportwagen. Ähnlich anmaßend verhielten sich nach Polizeiangaben auch drei Familienangehörige, die der Mann zur Unterstützung gerufen hatte. Sie störten die polizeilichen Maßnahmen jedoch nur so lange, bis sie von den Beamten einen Platzverweis erhielten.
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Den 22-Jährigen erwartet nun ein Strafverfahren wegen des Verstoßes gegen § 315d StGB. Dieser Paragraph stellt nicht nur illegale Kraftfahrzeugrennen unter Strafe, sondern auch Fälle, in denen sich „Kraftfahrzeugführer mit nicht angepasster Geschwindigkeit und grob verkehrswidrig und rücksichtslos“ fortbewegen, „um eine höchstmögliche Geschwindigkeit zu erreichen“.
„Mit seinem offenbar neu erstandenen Fahrzeug wird er nun auch erst einmal nicht mehr prahlen können. Denn dies beschlagnahmten die Beamten ebenso wie unter anderem sein Mobiltelefon“, so die Polizei Dortmund zum Abschluss ihrer Mitteilung. (alp)