Dortmund.
Er suchte sein Glück beim „Islamischen Staat“ und wurde bitter enttäuscht.
Mit 18 Jahren schmiss der Dortmunder Lucas Gläß seine bevorstehende Ausbildung und ging gemeinsam mit seiner Frau und den beiden Kindern nach Syrien. 2014 hatte der praktizierende Moslem sich zu dem radikalen Schritt entschlossen und sich dem IS angeschlossen.
Dortmunder schließt sich IS an und wird bitter enttäuscht
Der Grund: „Ich habe mich als praktizierender Moslem in Deutschland ungerecht behandelt gefühlt“, so der IS-Anhänger. Er sei „jung und naiv“ gewesen, obwohl ihm der Imam in seiner deutschen Moschee von dem Schritt nach Syrien abgeraten habe.
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Doch im islamischen Kalifat folgte schnell die Enttäuschung: „Der IS stellt sich als etwas dar, was er gar nicht ist“, sagt Gläß im RTL-Interview. Hinrichtungen und Selbstmordattentate, wie sie der IS durchführte, hätten nichts mit seinem Verständnis des Islams zu tun, bekräftigt Gläß.
An Kampfhandlungen und Hinrichtungen sei der Dortmunder laut eigener Aussage nicht beteiligt gewesen. Er habe dort als Polizist bei Verkehrskontrollen gearbeitet und Autos nach Zigaretten und Drogen durchsucht, berichtet er.
Es droht die Todesstrafe
Später sagte er sich vom IS los und lebte laut eigener Aussage als Zivilist, floh dann und wurde vor zweieinhalb Jahren verhaftet. Seitdem sitzt er im Kurdengebiet in Haft.
Die Bundesregierung hat bislang keine Anstalten gemacht, ihn zurückzuholen. Bei einer Auslieferung ans Assad-Regime droht ihm sogar die Todesstrafe. (ms)