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Dortmund: Termin für Beerdigung von „SS-Siggi“ steht – ein Detail muss vor Gericht verhandelt werden

Dortmund: Termin für Beerdigung von „SS-Siggi“ steht – ein Detail muss vor Gericht verhandelt werden

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Dortmund. 

Jetzt steht der Termin fest!

Die rechtsextreme Szene in Dortmund hatte am 3. Oktober ihren bundesweit bekannten Kopf Siegfried Borchardt verloren. Der mehrfach vorbestrafte „SS-Siggi“ ist an den Folgen einer Blutvergiftung gestorben.

Um die Beisetzung seiner Asche gibt es einen Gerichtsstreit zwischen der Stadt Dortmund und Borchardts Hinterbliebenen. Jetzt soll aber zumindest feststehen, wann Borchardt beerdigt wird!

Dortmund: Termin für Beerdigung von „SS-Siggi“ steht

Wie die „Ruhr Nachrichten“ berichten, soll die Beerdigung am 21. Januar am Hauptfriedhof Dortmund stattfinden. Ein Sprecher der Stadt habe den Termin bestätigt. Die Beisetzung sei keine politische Veranstaltung, soll nach den städtischen Corona-Vorgaben stattfinden. Das heißt: In geschlossenen Räumen gilt 3G, im Freien gelten Abstandsregeln.

Für die Polizei könnte es ein stressiger Tag werden, da etliche Neonazis auf verschiedenen Kanälen dazu aufrufen, zur Beerdigung zu kommen. Man werde gemeinsam mit dem Ordnungsamt vor Ort sein. Auch die Stadt würde wegen der zu erwartenden größeren Teilnehmerzahl Vorkehrungen treffen, so der Sprecher weiter.

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Das ist Rechtsextremismus:

  • Sammelbezeichnung für faschistische und neonazistische politische Ideologien und Aktivitäten
  • bekämpfen Anspruch aller Menschen auf soziale und rechtliche Gleichheit
  • Politisches Ziel ist die Umgestaltung des Nationalstaats in eine autoritär geführte „Volksgemeinschaft“
  • Kennzeichen solcher Konzepte: rechtsextreme Symbole und Zeichen, Geschichtsrevisionismus, Islamfeindlichkeit sowie antisemitische oder antiamerikanische Verschwörungstheorien
  • bei organisierten rechtsextremen Gewalttaten spricht man von „Rechtsterrorismus“

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Dortmund: Gericht muss über Grabstein-Detail entscheiden

Um die Beisetzung hatte es zuvor einen monatelangen Streit gegeben. Die Stadt Dortmund hatte eine anonyme Bestattung vorgeschlagen, weil so eine „Pilgerstätte“ für Neonazis verhindert werden soll. Auch solle die Totenruhe nicht durch Schändungen politisch gegensätzlicher Gruppen gestört werden. Ein Vertreter der Borchardt-Familie habe das abgelehnt, das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen hatte in einer ersten Eilentscheidung zu dessen Gunsten entschieden.

Wie sein Grabstein letztlich gestaltet werden soll, muss noch das Gericht entscheiden. Die Urne von „SS Siggi“ soll zunächst in der Erde gelassen, das Grab mit einer Stein-Tafel verschlossen werden. Ohne Aufschrift – erstmal, bis das Hauptverfahren abgeschlossen ist. Ein Verhandlungstermin stehe laut „Ruhr Nachrichten“ noch nicht fest.

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Dortmund: „SS-Siggi“ mit krimineller Vergangenheit

Siegfried Borchardt ist in den 1980er-Jahren wegen verschiedener Delikte verurteilt worden. Im August 1985 saß er in U-Haft. 1986 ist er u.a. wegen Überfällen auf Gegendemonstranten, wegen gefährlicher Körperverletzung und schweren Landfriedensbruchs zu zwei Jahren und sechs Monaten Freiheitsstrafe verurteilt worden. Zwischen 1989 und 1992 sind weitere Verurteilungen und Haftstrafen erfolgt.

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Politisch aktiv ist „SS Siggi“ 2012 geworden, als er zum Kreisvorsitzenden des in Dortmund neu gegründeten „Die Rechte“-Verbandes gewählt wurde. Bei der Kommunalwahl 2014 konnte er einen Sitz im Dortmunder Stadtrat erringen, hatte sein Mandat aber schon nach zwei Monaten aus gesundheitlichen und zeitlichen Gründen niedergelegt. Er blieb aber danach Mitglied der Bezirksvertretung Innenstadt-Nord. (mg)