Die Gaspreise explodieren förmlich, viele Verbraucher fragen sich: Wie soll ich das bloß bezahlen? Ein Hausbesitzer aus Dortmund geht deswegen jetzt einen drastischen Schritt.
Die Gaspreise bereiten derzeit vielen Menschen große Sorgen und es wird sich nach Alternativen umgeschaut. Auch ein Hausbesitzer aus Dortmund will die Energiewende bei sich einleiten: Tobias Franke ist Eigentümer eines 15-Parteien-Mehrfamilienhaus in der Sonnenstraße im Kreuzviertel von Dortmund. Und er hat einiges vor: Er will das Objekt komplett von einer Gasversorgung befreien und unabhängig von fossilen Energieträgern machen. Auch eine vorhandene Photovoltaikanlage auf dem Dach wird in die Energie-Pläne des Immobilien-Eigentümers mit eingebunden.
Dortmund: Machbarkeit wurde bereits bestätigt
„Wir sind schon mit einigen Firmen im Austausch und wollen im Jahr 2023 eine Wärmepumpe installieren, die so groß ist, dass sie alle 15 Wohnungen kostenlos mit Wärme und Warmwasser versorgen kann. Zum Wohle unserer Umwelt und als Einsparung für die Mieter“, erklärt Franke gegenüber DER WESTEN. Hierzu sollen alle vorhandenen 15 Gasetagenheizungen ausgebaut und durch die alten Kamine eine vollständige Verrohrung geführt werden. Im Innenhof sollen die Außengeräte durch einen Kran eingehoben und in zwei Kellern die Warmwasserspeicher installiert werden. „Der Aufwand ist riesig und die Kosten auch. Der zu investierende Betrag liegt für uns im sechsstelligen Bereich“, erzählt Franke.
Aktuell hole sich Franke Angebote von Firmen ein. Die Machbarkeit sei bereits bestätigt worden. Der nächste Schritt sei die Berechnung der Einsparung und die Größe der Anlage durch einen Energieberater beziehungsweise einen Sachverständigen. Franke: „Die Erzeugung der Wärme ist durch das Ansaugen der Außenluft kostenlos. Erhöhte Stromkosten für die Mieterinnen und Mieter durch das Zuheizen der Heißwasserkessel mittels Heizstäbe sind zu erwarten. Wir haben allerdings eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. Hierüber versuchen wir, diese Kosten zum Teil abzufangen.“
Dortmund: Das sagt ein Energieexperte zu dem Vorhaben
Doch wie sinnvoll ist das Vorhaben des Hausbesitzers? DER WESTEN hat bei der Verbraucherzentrale nachgefragt. „Sinnvoll ist das Vorhaben, da eine Wärmepumpe treibhausgasneutral betrieben werden kann. Die Frage nach der Preiseinsparung lässt sich pauschal schwierig beantworten, da es auf die Effizienz der Wärmepumpe und den dazu abgeschlossenen Stromvertrag ankommt. Je nach Art der Wärmepumpe wird dabei eine kWh Strom in drei bis vier kWh Wärme umgewandelt. Kurzfristig kommt es also auf die geschlossenen Verträge an. Langfristig werden die Mieter aber von günstigeren Energiepreisen profitieren und sind weniger abhängig von steigenden Preisen von fossilen Energieträgern“, erklärt Joshua Jahn, Projektleiter Energieberatung, von der Verbraucherzentrale Brandenburg dazu.
Mehr Themen:
Laut Aussagen von Franke soll es sich bei dem Vorhaben um ein Projekt handeln, welches in dieser Größe in Dortmund noch nicht realisiert wurde. Seine Vermieter will der Hausbesitzer am Montag (19. Dezember) über das Projekt informieren.