- Radiowecker der Marke „Lifetec“ sorgt für Störungen im Funkverkehr zwischen Piloten und Tower
- Das Gerät fängt ab einer gewissen Lebensdauer an, eigenständig Frequenzen zu senden
- Um die Ortung solcher Störsender kümmert sich der Prüf- und Messdienst der Bundesnetzagentur
Dortmund.
Wenn Radiowecker plötzlich beginnen Frequenzen zu senden, statt zu empfangen, kann das fatale Folgen haben! Ein altes Aldi-Modell der Marke Lifetec gerät dabei immer wieder ins Auge der Bundesnetzagentur.
So auch am vergangenen Donnerstag, dem 8. November. Bei einem Einsatz im „Rahmen der Eigenbetrachtung“ fiel den Mitarbeitern des Prüf- und Messdienstes der Bundesnetzagentur eine störende Frequenz auf.
Beim Ursprung der Frequenz handelte es sich um genau diesen Wecker. Die übliche Vorgehensweise bei solchen Geräten sieht vor, sie direkt vor Ort, durch Durchtrennen des Stromkabels, unschädlich zu machen.
Aldi-Radiowecker behindert Kommunikation
Die Störungen des Radioweckers äußern sich in einem Rauschen bei der Kommunikation zwischen Piloten und Tower. Die Piloten melden dieses der Flugsicherung, welche umgehend den Prüf- und Meldedienst kontaktiert.
Dieser ist über eine 24-Stunden-Hotline erreichbar und mit seinen Einsatzfahrzeugen deutschlandweit vertreten, sodass die Mitarbeiter innerhalb von höchstens 2 Stunden am Ort des vermuteten Störsignals eintreffen können.
Frequenzmuster des Weckers ist bereits bekannt
Mit starken Antennen können die Fahrzeuge die Störfrequenzen einfangen und ihren ungefähren Ursprung ausfindig machen. Den Mitarbeitern fiel das Muster der Frequenz sofort auf, denn dieses ist quasi ein „alter Bekannter“.
Es gleicht oft der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Mit den Antennen der Dienstfahrzeuge lässt sich der Ursprung des Störsignals nur grob bestimmen. Ist dieser ausgemacht, begeben sich die Verantwortlichen mit so genannten „Handpeilern“ auf die weitere Suche.
Etliche Geräte wurden in den letzten Jahren beschlagnahmt
Der Ursprung dieser Frequenz ist ein Radiowecker, welcher etwa vor 10 Jahren von Aldi vertrieben wurde. Der Radiowecker von Lifetec entwickelt nach einigen Jahren Betriebsdauer eine Art „Eigenleben“ und beginnt Frequenzen auszusenden anstatt sie zu empfangen.
Auch bei reinen Routinefahrten konnten die störenden Frequenzen festgestellt und die Geräte somit beschlagnahmt werden, bevor es zu einer Störung kam.
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Abhilfe bringt nur die Zerstörung des Gerätes
Etwa seit 2013 sind die Mitarbeiter dem Gerät auf der Spur. Ein Statement seitens des Herstellers gibt es nicht. Für einen Produktrückruf ist es mittlerweile vermutlich aber auch zu spät.
Kommt es mal wieder zu einer Störung des Radioweckers, so muss dieser abgeschaltet, zerstört und entsorgt werden, damit es nicht zu weiteren Störungen kommen kann.
Unangekündigte Besuche sind eher die Seltenheit
Musst du dir nun Sorgen machen, dass bald die Mitarbeiter des Prüf- und Messdienstes bei dir klingeln und deine elektronischen Geräte abschalten wollen?
Wenn du nicht zufällig einen Lifetec-Wecker des Modells „LT 7689“ nutzt, vermutlich nicht.
In der Regel wird, sobald der Standort des vermeintlichen Störsenders ausfindig gemacht wurde, ein Schreiben hinterlassen, wonach dann telefonisch ein persönlicher Termin zur Abschaltung des Gerätes vereinbart werden kann.
Nur in Extremfällen ist eine sofortige Abschaltung erforderlich
Nur in wirklich dringenden Fällen, wenn beispielsweise die Kommunikation zwischen Piloten und Tower überhaupt nicht mehr möglich ist, wird versucht das störende Gerät umgehend aus dem Verkehr zu ziehen.
In solchen Extremfällen werden sich die Mitarbeiter des Prüf- und Messdienstes aber immer entsprechend ausweisen. (db)