Rund 500 Menschen haben am Sonntag an der Katharinentreppe demonstriert – als Reaktion auf das Attentat bei der Friedensdemonstration in der türkischen Hauptstadt Ankara am Samstagmorgen. Der Migrantinnenverein Dortmund hatte zu der Eilversammlung aufgerufen.
Dortmund.
Bei dem Sprengstoff-Anschlag auf einen Demonstrationszug waren am Samstag über 100 Menschen getötet und über 500 verletzt worden. Die erschütternden Nachrichten bestimmten den Charakter der Demo.
Statt Sprechchören standen die Teilnehmer am Sonntagnachmittag (11. Oktober) im Gedenken an die Opfer schweigend zwischen Petrikirche und Bahnhof. Viele Familien mit Kindern waren unter den Demonstranten. Dazu lief ruhige Musik, vielen war der Schock über die Ereignisse in Ankara anzumerken. Fahnen verschiedener Organisationen wehten im Wind. „Frieden jetzt erst recht“, stand auf einem Transparent, das ein kleiner Junge hoch hielt.
Am Nachmittag gab es einen kurzen Marsch durch die Innenstadt.
Konflikt hat sich verschärft
Der Verein „Demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland“ (Navdem) verurteilte den „feigen Anschlag aufs Schärfste“ und rief zur Solidarisierung auf. Der „Migrantinnenverein Dortmund“, der sich für Frauenrechte und die Situation von Kurden in der Türkei und Syrien befasst, überschrieb den Aufruf zur Kundgebung mit zwei Worten: „Wir trauern“.
Der schon lange währende Konflikt zwischen der türkischen Regierung und der kurdischen Minderheit hat sich in den vergangenen Monaten massiv verschärft. Die Gewalt zwischen Türken und Kurden eskaliert immer wieder. In Dortmund und anderen deutschen Städten tragen kurdische Organisationen ihren Protest dagegen auf die Straße. Anfang September demonstrierten 20.000 Menschen in Düsseldorf.
2015-10-11 16:28:00.0