Vor zwei Jahren war der Plan schon mausetot. Ein großer Autohof an der Grenze zwischen Wattenscheid und Bochum im Schatten des neuen Autobahnkreuzes sollte kommen. Doch zu erwartender Widerstand der Anwohner brachte es erst einmal zum Scheitern. Doch jetzt gibt es einen neuen Vorstoß.
Bochum.
Das Problem der oft an den unmöglichsten Stellen mitten in Wohngebieten über Nacht oder am Tag abgestellten schweren Lastwagen lässt der Stadt keine Ruhe. Anwohner beklagen sich immer häufiger über Fäkalien, Uringestank und achtlos weggeworfenen Müll im Umkreis solcher „wilden Parkanlagen“.
Mittlerweile ist die Tank- und Rastanlage Beverbach auf der A 40 am Ort des früheren Parkplatzes Somborn in Richtung Dortmund eröffnet. Ein Grund dafür: Es sollten zusätzliche Stellmöglichkeiten für Lastwagen geschaffen werden. Doch dies reicht bei weitem nicht aus. Nicht anders zu erklären ist, dass der eigentlich bereits tot geglaubte Plan, an der Hansastraße, unmittelbar am Autobahndreieck West, eine noch viel größere Anlage mit Stellplätzen für bis zu 175 Pkw und 86 Lastwagen zu errichten, wieder auf den Tisch kommt.
Lkw-Parkmöglichkeiten könnten verlegt werden
Was 2012 aufgrund von befürchten Ruhestörungen für die Anwohner im Bereich der Lötzener und Elbinger Straße eigentlich schon zu den Akten gelegt worden ist, bekommt nun neue Aktualität. Investor Hans-Josef Dewender ist fest entschlossen, den großen Autohof mit Restaurant und Hotel unter Einbeziehung des denkmalgeschützten Gutes Goldhamme (Kabeisemannshof) doch noch zu verwirklichen: „Wir stehen Gewehr bei Fuß.“
Nach Informationen der WAZ soll BP/Aral als möglicher Betreiber der Tankstelle mit im Boot sein. Neu ist nun, dass die Stadt als Inhaber eines Grundstückes westlich der Hansastraße ebenfalls eingebunden ist. Die von den Anwohnern wegen der möglichen Lärmbelästigung ungeliebten Lkw-Parkmöglichkeiten könnten dann auf dieses Gelände verlegt werden, deutlich entfernt vom Wohngebiet.
Die Kehrtwende
In einer Vorlage der Verwaltung zur Sitzung des Ausschusses für Infrastruktur heißt es, dass konkrete Gespräche mit einem Investor – dabei handelt es sich um den Lebensmittelgroßhändler Dewender – laufen. Vor zwei Jahren klang das noch ganz anders. Leseprobe aus einer Vorlage an die Bezirksvertretung Mitte vom 7. Februar 2012: „Es ist der Stadtverwaltung nicht bekannt, dass von Seiten des Investors weiter an einem entsprechenden Konzept festgehalten würde, auch finden von Seiten der Stadtverwaltung keine Aktivitäten statt, da der Standort aus städtebaulicher Sicht ungeeignet ist.“
Nun bereitet die Verwaltung einen Aufstellungsbeschluss zur Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens vor, vorausgesetzt die Pläne würden konkret. Wobei klar ist, dass Lastwagen, die das Ziel Bochum haben, oder die nicht sofort zu ihren Ziel-Firmen fahren können, oder Fahrer, die ihren Lkw wohnortnah abstellen, trotzdem wie bisher diese auch in Wohngebieten abstellen werden.