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Marcel-Heße-Prozess: „So einen Tatort habe ich noch nie gesehen“ – Spurensicherer schockiert mit Aussagen

Marcel-Heße-Prozess: „So einen Tatort habe ich noch nie gesehen“ – Spurensicherer schockiert mit Aussagen

  • Dritter Tag im Prozess gegen Marcel Heße
  • Spurensicherer schockierte mit Aussagen
  • Harte Probe für Mütter der Opfer

Bochum. 

Thomas B. (35) hat schon viele Tatorte gesehen. Seit 2014 arbeitet er im Kriminal-Kommissariat 11 der ständigen Mordkommission. Er war schon bei üblen Suizid-Tatorten voller Blut.

Doch was er am Abend des 6. März in Herne vorfindet, schockiert auch ihn. Eine große Blutlache klebt am Boden des Werksraums, die Leiche des kleinen Jaden (†9) liegt im Flur. Helfer hatten den Jungen in einem verzweifelten Rettungsversuch dorthin gezogen – vergeblich.

Diese Szene zeigt sich B., als er kurz nach dem Mord in Herne eintrifft. Der Junge Jaden ist blutverschmiert. Außerdem bestätigt der Spurensicherer die Aussagen von Heße. Die Überbleibsel seiner halbherzigen Selbstmordversuche sind überall in der Wohnung verstreut. Eine halb gefüllte Badewanne, ein Toaster, eine fast leer getrunkene Weinflasche (hier mehr zu Heßes Alkoholgeständnis), heruntergeschlagene Rauchmelder.

„So einen Tatort habe ich noch nicht gesehen“

Doch ein noch schlimmeres Bild erblickt B., als am 9. März eine Wohnung in der Herner Sedanstraße betritt. Heße hatte die Wohnung kurz zuvor angezündet und sich anschließend der Polizei gestellt. Dort wohnte Heßes Bekannter Christopher W. (†22), den er zwei Tage vorher getötet hatte.

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„So einen Tatort habe ich noch nicht gesehen“, gibt B. im Zeugenstand zu. Obwohl die Wohnung gebrannt hat, sind die Spuren des Mordes an Christopher überall zu sehen. Selbst der Ruß und die Wassermassen des Feuerwehreinsatzes können sie nicht überdecken.

Schwere Probe für Mütter der Opfer

Überall ist Blut. An den Wänden, den Schränken, auf dem Boden. Im Schlafzimmer finden die Beamten die Leiche von Christopher. Schnell ist klar: Er ist das Mordopfer, von dem zuvor Bilder im anonymen Forum 4chan auftauchten. „Sie sehen: Das ist schon ein Tatort, wo es schlimm hergegangen ist“, sagt B. zum Richter, als Bilder vom Schlafzimmer gezeigt werden.

Für die Mütter der Opfer wird die Aussage des Spurensicherers zur Belastungsprobe. Christophers Mutter ist entsetzt, Jadens Mutter nimmt sie in den Arm. In diesem Moment kann ihnen keiner helfen.