Mit einer Welle der Solidarität für die Bochumer Opel-Mitarbeiter rechnen Betriebsrat und IG-Metall bei einem Fest für den Erhalt des Werkes. Für Sonntag, dem 3. März, haben die Stadt Bochum, Gewerkschaft, Betriebsrat und das Bochumer Schauspielhaus zu einem Solidaritätsfest in die Innenstadt eingeladen.
Bochum.
Tausende Menschen werden erwartet, wenn am Sonntag ab 11 Uhr das große Soldaritätsfest im Herzen der Innenstadt beginnt. Nicht vergessen werden darf, dass dieses Fest ursprünglich tatsächlich als eine Freudenfeier angesetzt war. Freude über 50 Jahre Opel in dieser Stadt. Es gab sie, die Bilder, von riesigen gelben Opel-Bannern in einer Werkshalle, den Plan, dass Prominente mit einer Dampflok vorfahren usw. Alles Makulatur, aus dem Freudenfest wurde das Solidaritätsfest.
Die Spitzenpolitiker der Region wenden sich anlässlich der Nachrichten aus Rüsselsheim vom Donnerstag und dem Fest am Sonntag in einer gemeinsamen Resolution an die Öffentlichkeit. Dort heißt es unter anderem: „Die Adam Opel AG und die Konzernmutter General Motors werden aufgefordert sich ihrer Verantwortung zu stellen und jede mögliche Hilfestellung für eine zukünftige Entwicklung zu leisten.“
Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz unterstreicht, dass Opel die nicht mehr benötigten Flächen, die der Konzern 1960 zu einem äußerst geringen Preis erhalten habe, an die öffentliche Hand zurückgeben müsse.
4000 Mitarbeiter von Schließung betroffen
Von der angekündigten Aufgabe der Autoproduktion in Bochum für Ende 2016 sind etwa 4000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen, von denen mehr als die Hälfte außerhalb Bochums in den umliegenden Städten und Kreisen wohnt. Große Zulieferbetriebe, das hatte vor allem die IG Metall seit Jahren in den Blickpunkt gerückt, stehen vor dem Ende, denn selbst bei einer Weiterführung einer Komponentenfertigung, Zulieferer leben vom Bau kompletter Autos.
Unterzeichnet ist die Resolution von den Städten Bochum, Gelsenkirchen, Dortmund, Herne, Witten, Hattingen Recklinghausen, Castrop-Rauxel, dem Ennepe-Ruhr-Kreis, dem Kreis Recklinghausen, der IHK Bochum Mittleres Ruhrgebiet und der Bezirksregierung Arnsberg.
Betriebsratsvorsitzender Rainer Einenkel, der sich nach den Verhandlungen in Rüsselsheim am Freitag in einem Offenen Brief äußerte, freut sich über eine große Unterstützung am Sonntag.