Veröffentlicht inBochum

Anzahlung für Reservierungen in Bochumer Restaurant erfolgreich: „Die, die sich empören, haben ohnehin Schlechtes im Kopf“

Anzahlung für Reservierungen in Bochumer Restaurant erfolgreich: „Die, die sich empören, haben ohnehin Schlechtes im Kopf“

Kopie von Schmidt_Moennikes_033.jpg
Das Restaurant „Vitrine“ in Bochum hat zu Weihnachten 2017 erstmals Anzahlungen für Reservierungen genommen Foto: Restaurant Vitrine
  • Das Restaurant „Vitrine“ in Bochum hat zu Weihnachten 2017 erstmals Anzahlungen für Reservierungen genommen
  • Ein radikaler Schritt, der gleichzeitig sehr erfolgreich war

Bochum. 

Es war ein spannendes Experiment, das Jörg Mönnikes und seine Lebensgefährtin da Anfang 2017 geplant haben. Eine Tischreservierung sollte es in ihrem Restaurant „Vitrine“ zu Weihnachten nicht mehr ohne Anzahlung von 25 Euro geben.

Der Grund: 21 Gäste hatten im Jahr 2016 Tischreservierungen gemacht – und waren dann einfach nicht aufgetaucht. „Das ist natürlich fatal“, sagt Mönnikes. „Denn das sind Lebensmittel, Lohnkosten und insgesamt Materialkosten, die da bereitgestellt werden und dann fehlen.“ Ein Kollege hätte sogar 61 Gäste gehabt, die einfach ohne jede Absage nicht aufgetaucht seien.

————————————-

• Mehr zum Thema:

Krass! Darum führt das Restaurant „Vitrine“ in Bochum jetzt Anzahlung für Tisch-Reservierungen ein

Nun doch keine Anzahlung für Tisch-Reservierungen in Bochumer Restaurant: „Gäste haben aus ihren Fehlern gelernt“

————————————-

Aber das Experiment ist ganz offensichtlich geglückt. „Es ist sehr gut angekommen“, sagt Mönnikes zufrieden. „Wir hatten zwar zwei oder drei Reservierungen, die sich darüber empört haben. Aber die, die sich empören, haben ohnehin Schlechtes im Kopf.

Die Gäste, denen man das erklärt hat, konnten das auch verstehen“, sagt er. „Wenn ich ins Stadion gehe oder ins Musical, dann gehe ich da eben hin. Und wenn ich da plötzlich irgendetwas habe, dann interessiert das den Betreiber auch nicht, ganz einfach.“

Drei Personen nicht erschienen, was allerdings „gar keine Diskussion“ gewesen sei

Diesmal seien an einem Vierertisch nur zwei Gäste nicht gekommen, die allerdings das Menü nach Hause mitgenommen hätten. An einem Tisch mit 13 Personen sei der 13. Gast nicht erschienen. „Aber da war die Zahlung gar keine Diskussion.“

Als Grund für die positive Erfahrung nennt Mönnikes auch die Tatsache, dass jeder Coupon für den jeweiligen Gast, das Datum und die Uhrzeit ausgestellt und somit „sehr klar definiert“ gewesen sei.

Doppelbelegung ist Grund für radikale Maßnahme

Grund für die radikale Maßnahme selbst ist die Tatsache, dass kleinere Betriebe Gäste zu Weihnachten oft zwischen 11.30 und 13 Uhr einbuchen. Die nächste Belegung findet dann zwischen 14 und 15.30 Uhr statt. Das Problem: „Wir sagen Wochen vorher natürlich anderen Gästen ab, wenn bereits Reservierungen vorliegen. Und das ist dann einfach schade.“

Meistens, so erklärt Mönnikes, kämen vor allen Dingen Gäste mit größeren Tischen nicht. Um solche Probleme zu vermeiden, würden manche Restaurants überbuchen, andere nutzten Wartelisten. „Die Leute denken aber einfach, wir machen den Job aus Spaß an der Freude. Deshalb muss da mal ein Umdenken stattfinden.“