Die Corona Pandemie hat Einfluss auf gefühlt jede Lebenssituation. So auch auf den Fußball. Ein Fan-Experte schlägt nun im Doppelpass (Sport 1) Alarm.
Im Doppelpass (Sport 1) spricht Fan-Experte Thomas Kessen über die Folgen der Corona-Pandemie für den Fußball, Fans und den Zusammenhalt.
Doppelpass (Sport 1): Experte spricht von Entfremdung
Als Vorstandsmitglied des Fanzusammenschlusses „Unsere Kurve“ hat Kessen täglich mit Fußball-Fans zu tun. Dabei ist ihm ein Phänomen aufgefallen, welches weitläufige Konsequenzen für den deutschen Profi-Fußball haben könnte.
„Es bleibt festzuhalten, dass Corona gerade auch durch die Geisterspiele dazu führt, dass sehr viele Fans gemerkt haben, dass man Samstagsmittags 15:30 Uhr auch ganz andere Sachen tun kann, außer ins Stadion zu gehen. Da scheinen manche offenbar ein Alternativprogramm gefunden haben.“
Im Gespräch mit Doppelpass Moderator Rudi Brückner fällt auch das Wort „Entfremdung“. Verlieren deutsche Klubs bald einige ihrer eingefleischten Fans? „Bei vielen, wo früher dieser Automatismus war, natürlich gehe ich zum Fußball, der ist jetzt oftmals nicht mehr dar“, schildert Kessen die Situation. „Davor haben die Vereine wahnsinnig Angst“, meint auch Doppelpass-Gast und Sportjournalist Julien Wolff.
Max Eberl: „Der Fußball bleibt definitiv eine große Alternative.“
Eine Entfremdung könnte für weniger Identifikation mit dem Verein sorgen. Solch eine Entwicklung würde nicht nur dem Image, sondern auch dem Geldbeutel wehtun. „Bleibt spannend zu sehen, wie sich das weiter entwickeln wird“, meint Kessen. „Es müssen Schlüsse gezogen werden“, dieser Meinung ist Max Eberl. Er ist Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach. Der Stellenwert von Fußball sei aber nach wie vor hoch:„Es gibt andere Alternativen, aber der Fußball bleibt definitiv eine große Alternative.“
Ein wichtiger Punkt sei auch: Wie viele Fans dürfen denn überhaupt ins Stadion? Mara Pfeifer erklärt die Situation. Sie ist Autorin und Stimme die Podcasts „FRÜF – Frauen reden über Fußball.“ Pfeifer sagt, in anderen Ländern sei es deutlich einfacher als in Deutschland. Grund dafür sei die hohe Impfquote. Zudem gäbe es keine Diskussionen um 2G oder 3G. Einheitlich entscheide man sich für 2G. Das fehle in Deutschland. Das könnte bei einigen Fans für ein ungutes Gefühl sorgen. „Es braucht noch einen Moment, bis das Vertrauen wieder da ist.“
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Tom Bartels: „Man kann sich mehr wagen“
Daher sei es schwierig das Stadion wieder komplett zu öffnen. Momentan ist keine Ganzauslastung in Sicht. Nachvollziehbar findet Thomas Kessen: „Solange die Impfquote so schlecht ist, tun wir gut daran, die Stadien nicht zu 100 Prozent auszulasten, zum Schutze derer, die hingehen.“ Kessen bevorzuge 2G, solange es für Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, ausreichend Alternativen gibt.
Sportmoderator Tom Bartels sieht das etwas anders. „Man kann sich mehr wagen. Bei 2G sehe ich die einzige Problematik, dass die einzigen im Stadion die nicht geimpft sind Spieler sind, die sich nicht impfen lassen wollen.“ Man könne mittlerweile etwas mehr auf Eigenverantwortung vertrauen. „Es geht der ins Stadion, der das für sich nicht gesundheitsgefährdend hält“, so Bartels. (fp)