Obwohl – nach Vereinbarung – nur 80 Minuten gespielt wurden, gelangen dem VfL Bochum beim Oberligisten VfB Hüls zehn Tore – wie bereits am Mittwoch in der Partie gegen den Bezirksligisten SC Post Altenbochum.
Marl.
Da dürften sich die Jungs vom SC Post Altenbochum aber noch nachträglich freuen. Zwar hatten sie am Mittwoch mit 0:10 gegen den VfL Bochum verloren, aber mit exakt diesem Ergebnis zerlegte der Zweitligist am Freitagabend am Badeweiher auch den VfB Hüls, und der spielt immerhin in der Oberliga um Punkte.
VfB-Trainer Martin Schmidt hatte jedoch eine Erklärung parat für diese Schlappe. Denn Schmidt dosierte die Belastung für seine Stammspieler, am Ende standen auch vier sehr überfordert wirkende A-Junioren des VfB auf dem Platz.
Bochumer Tore fielen in 80 statt in 90 Minuten
Schließlich geht es für die Marler in dieser Saison, nach dem Absprung des Hauptsponsors Evonik, ganz allein um den Klassenerhalt. Also liegt der Fokus auf den Punktespielen, und am Sonntag geht es gegen Dornberg. Dann wollen Engin Yavuzaslan, der mit viel Idealismus ausgestattete Sportliche Leiter und ehemalige Bochumer U23-Akteur sowie seine Marler Mitstreiter einen weiteren Schritt in die richtige Richtung tun. Gestern durften sie sich immerhin über rund 500 Zuschauer freuen, die wenigstens ein bisschen Geld in die strapazierte Kasse brachten.
Um die Angelegenheit nicht auszureizen, hatte man sich auch auf eine verkürzte Spielzeit verständigt. Und so fielen die zehn Bochumer Tore nicht in 90, sondern in nur 80 Minuten. Danach war Schluss.
VfL-Trainer Neururer will Regionalliga-Talente an die Profis heranführen
Peter Neururer interessierte die Partie, wie erwartet, „ergebnistechnisch“ kaum, seine Akteure, zu denen erstmals auch U23-Spieler Christian Silaj zählte, hatten sich „gut bewegt“. Das war die Hauptsache. Überhaupt will man beim VfL künftig sukzessive die Talente aus der Regionalliga, der A- und später auch der B-Jugend gezielt an die Profis heranführen – im alltäglichen Trainingsbetrieb.
„Silaj war der Anfang, er spielte auf Empfehlung von Dariusz Wosz mit“, sagte Neururer. Der ehemalige Dortmunder ersetzte nach dem Seitenwechsel Florian Jungwirth im defensiven Mittelfeld.
Bochums Piotr Cwielong brach den Bann
Der Anfang war ein wenig quälend aus Sicht des Zweitligisten, der sich zwar Chancen herausspielte, aber erst nach einer guten halben Stunde erstmals traf. Piotr Cwielong brach gegen eine bis dahin ordentlich spielende VfB-Mannschaft den Bann.
Später fielen die Tore dann wie reife Früchte. Die jungen Leute des Gastgebers standen viel zu hoch und viel zu weit auseinander, so dass besonders Richard Sukuta-Pasu das Herz im Leibe lachte. „Richie“ bekam richtig Auslauf und durfte den einen oder anderen 40-Meter-Sprint hinlegen – inklusive Torabschluss. Und das Wetter spielt nach kurzem Regen-Intermezzo ebenfalls mit.
So haben sie gespielt:
VfL Bochum: Luthe – Rothenbach, Eyjolfsson, Fabian (46. Maltritz), Acquistapace – Tasaka (46. Freier), Tiffert, Jungwirth (46. Silaj), Cwielong (46. Kreyer) – Ilsö (46. Sukuta-Pasu), Aydin (58. Jelavic)
Tore: 0:1 Cwielong (33.), 0:2 Tasaka (39.), 0:3 Jungwirth (41.), 0:4 Maltritz (43.), 0:5 Aydin (52.), 0:6 Sukuta-Pasu (57.), 0:7 Siegle (61./Eigentor), 0:8 Jelavic (62.), 0:9 Jelavic (64.), 0:10 Sukuta-Pasu (68.)