Auf der einen Seite satirischer Kritiker, auf der anderen zu Loyalität verpflichtetes Aufsichtsratsmitglied – Die Rolle von Frank Goosen im höchsten Gremium des VfL Bochum ist keine leichte. Goosen wusste das, scheint nun aber zu erkennen, gescheitert zu sein. Ein Kommentar.
Bochum.
Es war nicht mehr als ein Experiment – und das ist nun offenbar gescheitert.
Wer so selbstkritisch, ja resignativ mit seiner Rolle umgeht und so kritisch mit den Ergebnissen der oft gegen die eigene Überzeugung mitgetragenen Entscheidungen wie Frank Goosen, der will damit nur eins sagen: Ich mag nicht mehr. Und wenn ihr mir jetzt nicht mehr traut, dann macht doch ohne mich weiter.
Der Spagat zwischen außen – als freimütiger satirischer Kritiker – und innen – als der Loyalität verpflichtetes Gremiummitglied – war von Beginn an eine Herausforderung. Goosen wusste das, er nahm diese Herausforderung sehenden Auges an. Aber wenn der Erfolg ausbleibt und die eigene Meinung zu selten mehrheitsfähig ist, was kann man dann noch bewirken?
Geht Goosen, dann gewinnt der VfL Originalität und eine Portion Unverwechselbarkeit zurück – mit dem Satiriker als Edel-Fan.