Die WAZ veröffentlicht die Pläne für den zweiten Bauabschnitt. Es kommen: Ein Parkhaus, das „Tor auf Schalke“ und eine Riesen-Geschäftsstelle.
Gelsenkirchen.
Wir wollen nicht so enden wie die Autobahnbrücke in Leverkusen”: Diesen Satz sagt Schalkes Finanzvorstand Peter Peters, als er den Umbau des Vereinsgeländes in der WAZ vorstellt – und diesen Satz sagt er auch, wenn er mit den Banken über die Finanzierung des Projekts verhandelt.
Denn Schalke muss den Umbau selbst stemmen: Es gibt keine öffentlichen Mittel und auch keine fremde Hilfe wie bei anderen Klubs, die sich das Geld an der Börse holen oder die sich an einen Investor verkauft haben. Als eingetragener Verein baut Schalke selbst.
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Neue Verbindlichkeiten „nicht entscheidend“
Nach Jahren des Schuldenabbaus wird Schalke also wieder Kredite aufnehmen, um sein neues Zuhause zu finanzieren – klassisch, wie der Häuslebauer, der sein neues Eigenheim bei der Bank finanziert. Der erste Bauabschnitt, den wir bereits vorgestellt haben, kostet 25 Millionen Euro – hier liegt Schalke gut ein Jahr vor der Fertigstellung voll im kalkulierten Budget.
Der zweite Bauabschnitt wird erheblich kostspieliger: Satte 70 Millionen Euro sind hier veranschlagt. Insgesamt also 95 Millionen Euro – eine Last, die schwer ist, aber nicht zu schwer für Schalke, betont Peter Peters: „Entscheidend ist nicht, wieviel Verbindlichkeiten man hat, sondern welche Werte man hat”, erklärt der Finanzvorstand. Und da wird im zweiten Bauabschnitt im großen Stil einiges geschaffen. Drei Projekte stehen im Mittelpunkt.
Darum ist ein Parkhaus nötig
Erstens: Das Parkhaus am Stan-Libuda-Weg, das im Zuge des ersten Bauabschnitts vor einem Jahr bereits errichtet wurde, wird noch viermal so groß – es wird also in Richtung der alten Geschäftsstelle weiter angebaut. Das ist nötig, weil auf bisherigen Parkflächen Trainingsplätze entstehen und Schalke weiterhin ausreichend Parkplätze für die Veltins-Arena bieten muss.
Das „Tor auf Schalke“ als Begegnungsstätte
Zweitens: Das „Tor auf Schalke” wird geschaffen – das Vereinsgelände bekommt für den Publikumsverkehr einen neuen Zugang. Künftig werden die Besucher aus Richtung der Veltins-Arena auf das Gelände kommen und dabei schon am Eingang ganz tief in die königsblaue Welt abtauchen.
Denn im „Tor auf Schalke” wird ein supermoderner Megastore für Fanartikel untergebracht, dazu das Vereinsmuseum, das die Tradition repräsentiert, und eine neue Vereinskneipe als Begegnungsstätte.
Die Geschäftsstelle wird 200 Meter lang
Drittens: Schalke bekommt eine neue Geschäftsstelle – ein kompletter Neubau auf sagenhaften 200 Metern Länge. Hier wird nicht nur die Geschäftsführung und die Verwaltung untergebracht, sondern zum Beispiel auch die vollzählige Knappenschmiede. Alle Abteilungen sind dann unter einem Dach – derzeit sind die Mitarbeiter in sechs verschiedenen Bürokomplexen übers ganze Gelände verteilt.
Den Riesen-Neubau begründet Peters auch mit pragmatischen Erwägungen: Die ganz alte Geschäftsstelle aus den frühen 80-er Jahren sei sanierungsbedürftig und die aktuelle Zentrale aus den 90-er Jahren direkt nebenan sei zu klein geworden und stehe zudem der Höhenangleichung des gesamten Vereinsgeländes im Wege – beide Gebäude werden abgerissen. „Das enorme Wachstum unseres Vereins schlägt sich auch in der Zahl der Mitarbeiter nieder – wir brauchen ganz einfach mehr Platz”, erklärt Peters. Auch ein weiteres Wachstum für die Zukunft sei bei der neuen Geschäftsstelle schon berücksichtigt.
Das Ziel ist das Jahr 2021
Für die Umsetzung dieses ehrgeizigen Plans hat Schalke aber viel Zeit einkalkuliert: Bis Ende des Jahres 2021 sollte alles fertig sein – es gibt aber auch die Option, zwischendurch mal eine Bau-Pause einzulegen, falls das aus Gründen der Finanzierung sinnvoll wäre. „Qualität und Budget haben immer Vorrang vor dem Faktor Zeit”, betont Peters. Schließlich baut Schalke sein neues Zuhause für die Ewigkeit.