Der FC Schalke 04 steht nach der Hälfte der Saison auf dem letzten Tabellenplatz in der Bundesliga. Es droht erneut der Abstieg in die 2. Liga. Das soll mit allen Mitteln verhindert werden. Einen neuen Trainer gibt es mit Thomas Reis bereits, doch wie sieht es mit neuen Spielern aus?
Das Transferfenster ist noch bis zum 31. Januar 2023 geöffnet. Ex-Sportdirektor Rouven Schröder, der in der Vergangenheit viel Lob für seine Neuverpflichtungen erhielt, ist nicht mehr da. Und auch die finanziellen Mittel sind knapp. Dabei könnte der S04 dringend Verstärkung gebrauchen. Allerdings macht Klub-Legende Olaf Thon im Interview mit DER WESTEN nun wenig Hoffnungen.
FC Schalke 04: Olaf Thon mit üblem Transfer-Dämpfer
Noch sieht die Ausbeute beim S04 mau aus. Lediglich die Leihe des Mainzers Niklas Tauer ist sicher. Am Donnerstag (5. Januar) hat Sportvorstand Peter Knäbel überraschend Verstärkung auf der Linksverteidiger-Position angekündigt. Der finnische Nationalspieler Jere Uronen soll schon auf dem Weg ins S04-Trainingslager in Belek sein. Die genauen Vertragsdetails sind noch nicht bekannt gegeben worden.
Doch nach Informationen des „Kickers“ soll der Linksfuß von Stade Brest bis zum Ende der Saison ausgeliehen werden. Es soll jedoch eine Kaufoption geben, die sowohl beim Klassenerhalt als auch im Falle eines Abstiegs gilt. Auf eine feste Verpflichtung noch in diesem Jahr warten die Fans bislang vergeblich und wenn es nach der Einschätzung von Schalke-Legende Olaf Thon geht, dann bleibt das auch so.
„So wie ich das in den Aussagen der Entscheider verstanden habe, wird und kann nicht noch groß einkauft werden aufgrund der finanziellen Situation. Von dem her wird der Trainer mit dem auskommen müssen, was an Spielern da ist“, sagte der 56-Jährige am Mittwoch (4. Januar) im Interview mit DER WESTEN.
DARAUF kommt es jetzt an
Über einen Wunschkandidaten will der ehemalige S04-Profi daher gar nicht nachdenken: „Das Problem ist, dass Schalke sich keinen Spieler leisten kann, der sich jetzt bei der WM oder anderswo hervorgetan hat – das ist einfach nicht machbar. Es wäre gut, wenn man vielleicht aus der A-Jugend einen Youngster bekommen könnte, der jetzt auf einmal wie Phoenix aus der Asche kommen würde.“ So einer wie Olaf Thon einst, als er mit 17 Jahren zum ersten Mal zu den Profis kam.
Neben jungen Talenten setzt Olaf Thon auch auf einige verletzte Spieler, die die Wende noch schaffen sollen. Einen Königsblauen hat er da besonders auf dem Radar: „Das Entscheidende wird sein, dass langverletzte Spieler wie Sepp van den Berg, der einen sehr guten Eindruck gemacht hat, bis er umgeknickt ist, wiederkommen.“ Die Verpflichtung des Innenverteidigers war noch einer der letzten Arbeitsgriffe von Sportdirektor Rouven Schröder, bevor er im Oktober 2022 seinen Abgang verkündete.
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Für viele Fans war das Schröder-Aus ein Schock – Olaf Thon erging es ähnlich: „Er war wohl so unter Druck, dass er diesem nicht mehr standhalten konnte. Ich war auch sehr überrascht. Es ist ja immer so, dass wenn man in einer prekären Lage ist und von sich aus geht, dann ist das nicht schön und bringt keinen zunächst weiter.“ Der ehemalige Sportdirektor verließ den Pottklub aus „persönlichen Gründen“, wie es von offizieller Seite hieß. So bitter der Abgang von Rouven Schröder auch gewesen sei, am Ende komme es laut Olaf Thon auf die Leistung der Mannschaft an – wer auch immer gerade auf dem Platz stehe.